Sonntag, 15. Februar 2015

Bis zum nächsten Mal - das Fazit

Die Berlinale ist vorbei und die Bären sind vergeben. Selten war man sich mit der Entscheidung zum Siegerfilm 'Taxi' so einig. Und selten war man sich in der Beurteilung der gesamten Berlinale so einig. - ein richtig guter Jahrgang. Auch mir ging es so, dass der deutlich überwiegende Teile meiner ausgewählten Filme einfach toll war.
Das einzige, was wirklich nicht schön war: Der Mann ist krank. Es fehlt mir was ohne den Mann auf der Berlinale.
Bis zu nächsten Mal im Kinosaal.

Samstag, 14. Februar 2015

Q & A zu "Hedi Schneider steckt fest"

Die Q&A ist dominiert davon, dass die Leute von dem Film berührt und begeistert sind. Sonja Heiss ist ein toller Film gelungen. Sie berichtet von den Recherchen: Als Hedi nach 2 Monaten wieder ins Büro geht, war das wichtigste in der Szene: nicht lachen. Niemand auf der Arbeit lacht. Das begegnet Patienten oft in der Realität. Das darf niemals nie sein, dass man in Gegenwart eines Menschen mit Angst lacht. Und grad deshalb wirkt die Szene sehr komisch.
Sonja Heiss und die grossartige Hauptdarstellerin Laura Tonke berichten auch sehr anschaulich wie sie sich von zwei Psychologinnen die Wirkung von Tranquilizern erklären liesen. "Da geht es ihnen gut! Da geht es ihnen sehr, sehr, sehr gut! ..."
Der Film hat übrigens schon einen Verleih und startet am 23.4. in den Kinos http://www.pandorafilm.de/filme/hedi-schneider-steckt-fest.html#trailer

Meine Meinung zu "Hedi Schneider steckt fest"

Genre: Dramödie, vielleicht ... Nein eher eine Komödie.

Empfehlung: Wundervoller Film

Inhalt: Die lebensfrohe Hedi führt ein zufriedenes Durchschnittsleben mit Mann und Sohn, bis sie plötzlich krank wird. Sie hat Panikattacken und es manifestiert sich eine handfeste Angststörung, die fortan das Leben
der Familie bestimmt oder besser durchkreuzt.
In der ersten Szene wird der Film sehr geschickt vorweg genommen. Hedi bleibt auf dem Weg zu Arbeit im Fahrstuhl stecken. Alles ganz normal und plötzlich ist sie abgeschnitten von allem Vertrauten. Es gibt nur einen einzigen Kontakt nach draussen, den Notruf. Kreativ und einfallsreich versucht sie diesen Kontakt nach draussen zu erweitern. Der Notrufmann erzählt ihr, was sie noch erwarten könnte (Panik, ewige Wartezeit ...). Hedi bleibt ziemlich im Ungewissen, wie ihr wohl geholfen wird und wann jemand kommt. Zuversichtlich nimmt sie immer wieder Kontakt zur Aussenwelt.
Was ich in dem Film fantastisch finde, ist, das er dieses schwierige Thema mit sehr viel Humor angeht.
Die ratlose Mutter: 'Iss erstmal was.' Das hat ja sonst auch immer geholfen, denkt sie vielleicht.
Der liebevolle Ehemann mit Helfersyndrom fordert Hedi zur Schreitherapie heraus und bietet sich als verkörperte Angst an. Plötzlich bricht es in der Öffentlichkeit aus Hedi "Du Schwein, hau ab, Drecksack.... " Irritierte Blicke der Passanten, die beide mit einem Lächeln erwiedern. ... Allein, das Schreien hilft auch nicht.
Und ein breites Grinsen erzeugen bei mir auch Hedis Kostüme. Als sie wieder zur Arbeit gehen kann, trägt sie einen schlichten Pullover, der komplett schiefe Abschlusskanten hat. So fühlt sich wohl auch der Arbeitstag an. Irgendwie schräg.
Der Film endet offen. Als alle die Krankheit akzeptieren können, kommt Ruhe über die Familie.
So wie im Fahrstuhl, wann genau Hilfe kommt ist nicht ganz klar.

Szene, die in Erinnerung geblieben ist: Hedi trägt tolle Kleidung. Jedes Kostüm von ihr ist toll. Ich bin ab jetzt für mehr Obst, Blumen und Palmen auf Kleidung.

Umbango

Umbango ist einer der letzten Filme des südafrikanischen B-Movie Genres, in dem Filme für das schwarze Publikum gedreht wurden, das nicht in die Kinos der weißen Bevölkerung durfte. Der Film "Joe Bullet" war einer der ersten dieser Filme und während dieser noch ziemlich schnell verboten wurde, hat die Zensur mittlerweile nachgelassen. Mit Umbango gab es solche Probleme dann nicht mehr. Hier "darf" ein (böser) Schwarzer sogar einen Weißen (die einzige weiße Rolle im ganzen Film) erschießen.

Der Film ist ein einfach gestrickter Western. Dorf wird von Bösewicht terrorisiert und jemand muss ihn endlich beseitigen. Bis zum Duell am Schluss folgt die Handlung klassischen Mustern. Sehenswert ist er eigentlich nur vor besagtem filmischem Hintergrund. Weitere interessante Details: Die Dreharbeiten zu "Joe Bullet" dauerten 18 Monate, für Umbango benötigte der selbe Regisseur 5 Tage. Die Kulissen wurden immer weiter verwendet und es entstanden zahlreiche Western in diesen.

Dem Film sieht man die Massenproduktion an. Das führt zu viel unfreiwilliger Komik. Und Manchmal merkwürdigen Dialogen. Da hilft auch nicht, daß am Schnitt gespart wurde - es wird einfach draufgehalten. Kulissen wackeln schon mal und müssen von den Schauspielern festgehalten werden. Zeit für einen zweiten Take gibt es nicht, also muss das irgendwie überspielt werden. Das gilt auch für andere Patzer und Textunsicherheiten. Gutes Beispiel ist gleich die erste Szene, in der der Bösewicht einen anderen Schurken am Lagerfeuer trifft. Nachdem sie sich eine Weile unterhalten haben, legen sie sich am Lagerfeuer schlafen. Der Dialog geht ungefähr so: "Was dagegen wenn ich bei Dir am Feuer schlafe?" - "Nein, nein. Aber nicht zu nah! Also nicht direkt neben mir!" - "Vielleicht hier? Ist das der richtige Abstand?" - "Ja ja" - "Oder doch besser hier?" - "Wo du willst!" - "Ich möchte ja nicht zu aufdringlich sein." - "Schon gut." - "Ich könnte ja ein paar von den Zweigen wegmachen" - so geht das dann noch eine ganze Weile.

Q & A zu "the Yes Men are revolting"

Die Yes Men berichten von ihren weltweiten politischen Aktion. Wichtiger aber noch:
Es macht Spass zusammen Blödsinn zu machen. Das gesamte Kino tanzt eine fiktiven Ureinwohnertanz und singt dazu, um einen der Aktivisten, der in Amerika? (Oder Kanada?) bleiben musste, zu grüssen.

Statement zu "50 shades of grey"

Auf der Berlinale fand die Weltpremiere zu '50 schaden of grey' statt. Von mir dazu dies:

Nein, man kann Menschen nicht ändern. An alle, die sich in ihrer Phantasie, egal in welcher Form, ausdenken, dass man Menschen ändern kann: Nein, das geht nicht. Änderung passiert aus einem selbst heraus. An alle, die gerade irgendeine Form der Gewalt ertragen: Nein, der Wolf wird nicht zum Lamm.

Wer auf Sado-Maso steht, sollte sich diesen wahrscheinlich ziemlich sonderbar wirkenden Film ansehen:
Haftanlage 4614 von Jan Soldat

Kreativer Klebebandeinsatz garantiert.

zum Weiterlesen

Berlinalebrot, der vegane Versuch

Auf diesem Brot fehlt etwas. Zu Hause habe ich Linsenpaste, Chicorée und Paprika. Es fehlt eine leckere Soja- oder Tofuwurst. Ich versuche im Bioladen eine zu finden. Es gibt nur welche mit komischem Palmfett oder Schwefel oder sonst so komischem Zeug. Dort, wo die Tofuwurst liegen soll, bleibt die Stulle leer.

Q&A zu "What happend, Ms. Simone?'

Die Diskussion nach dem Film wird bereichert durch Nina Simones beeindruckende Tochter, Lisa Stroud Simone.
Und ich denke, diese Lebensintensität von Nina Simone hat sie an ihre Tochter weitergegeben, die diese positiv nutzen kann.
Die Regisseurin Liz Garbus hat eine wunderbare Doku gemacht. Das Publikum will fast noch mehr von der Tochter wissen: Wie war das damals im Afrika? Ein Mädchen in der Pubertät plötzlich von New York auf einen anderen Kontinent versetzt. Wie hat sie sich befreit, von den Selbstmordgedanken, der Gewalt der Mutter? Die Flucht zum Vater. Den Frieden machen mit den Eltern. Aufwachsen im Kreise des Who is who der Jazz und Blues Szene der 60er. Sie deutet nur an: 11 Jahre lang hat sie sich für die Armee verpflichtet. Ein Schock für die Eltern, die staatlichen Schutzorganen nicht über den Weg trauen. Ist lange in Frankfurt stationiert und findet in den 90ern dort selber zur Musik, fängt an zu singen und kehrt 2011 mit der eigenen Band nach Deutschland zurück.
Musik von ihr höre ich mir mal nach der Berlinale an. Bin gespannt.

Meine Meinung zu "What happend, Ms. Simone"

Genre: Netflix - Doku, Biographie

Empfehlung: Toll, bewegend. Ansehen.

Inhalt: Die einfühlsame Doku zeigt Nina Simones Leben, dass immer wieder zerrissen wirkt. Im Alter von vier Jahren beginnt Nina mit klassischen Klavierstunden bei einer weissen Klavierlehrerin und wird damit zur Aussenseiterin: Sie gehört weder zu den Weissen, noch kann ihre Umgebung viel mit Bach und Brahms anfangen. Als kleines Mädchen setzt sie durch, dass ihre Eltern beim Vorspiel wieder in der ersten Reihe sitzen dürfen. Später scheitert ihr Traum von der Ausbildung zur klassischen Pianistin, an der Aufnahme ins Konservatorium. Sie fängt an in Bars zu spielen, entwickelt ihren eigenen Stil, engagiert sich im der Bürgerrechtsbewegung und wird immer wütender. 'Mississippi Goddam' ist ein wichtiges Lied aus dieser Zeit, sie singt in elegantem Abendkleid bei gedimten Licht, wie ein Mitstreiter nach dem anderen ermordet wird und ist damit eine der wenige, die sich dies traut. Gemanagt wird sie von ihrem gewalttätigen Ehemann, der doch ihr Talent erkennt und sie fordert und fördert, nicht uneigennützig.
Sie findet immer noch den Weg in die Musik, Harlem 1969, das nächste wichtige Konzert. Sie manipuliert die Masse: Are you ready to fight for your rights? Are you ready to fight against all white men? Are you ready to burn their houses? Are you ready to kill them all? ... Und jede Frage wird vom Publikum sofort bejaht. Unheimlich. Aber sie singt auch 'four woman' über die Gewaltätigkeit der Männer der Bewegung in ihren eigenen vier Wänden. ... Ich könnte Grunde nur über Simones Leben schreiben, so gefüllt war der Film.
Später wird sie selber ihre Tochter misshandeln. Sie wird noch nach Afrika, Liberia, ziehen, sie wird verarmen und krank werden. Und ihr wird mit Hilfe ihrer Freunde ein nachhaltiges Comeback gelingen. Was für ein intensives Leben. Es macht mich unglaublich neugierig darauf ihr Leben in wichtigen Konzerten kennenzulernen.

In Erinnerung blieb: Zu Martin Luther King sagt sie: I'm not nonviolent. Musst du auch nicht, sagt er. Musst du nicht.
Und dann noch: Ihre Kleidungsstil ist absolut einzigartig, ausgewählt, besonders, irritierend. Highlight!

Spitzenfilme, über die ich noch nichts geschrieben habe

What happened, Ms. Simone? - Netflix Dokumentarfilm über Nina Simone
What happened, Ms. Simone?

The Yes Men are revolting - Dokumentarfilm über politische Aktivisten, die in Jahre kommen und wie sie auch manchmal scheitern
The Yes Men are revolting

Hedi Schneider steckt fest - über eine fröhliche Frau mit einer heimtückischen Krankheit und tollem Kostümbildner
Hedi Schneider steckt fest



Berlinaletag 13.2. als Musik

Und weil ich heute so gern einen schönen Ballettfilm statt 'Feeling are Facts' gesehen hätte, gucke ich mir einen schönen Flashbob im Video an.

Berlinaletag 12.2. als Musik

Für den 13.2. habe ich ein Video von Nina Simone ausgesucht. Ich habe, ihre sehr berührende Lebensgeschichte als Netflix - Doku gesehen. Nina Simone hat einen klassischen Musik - Background, den sie auch in ihre Jazz und Blueskonzerte eingebaut hat. Im Film wirkt sie auf mich als eine sehr zerbrechliche, kämpferische, militante, verletzte Persönlichkeit, sehr komplex!
Ich habe ein Video gefunden, dass aus meiner Sicht all das wiederspielgelt. 1976 in Montreux, aus Geldgründen muss sie wieder auftreten, sie, die 1968 gesagt hat,  sie singt nur noch Protestsongs und keine Jazzfestivals mehr. Auf diese Aussage hin wird sie weniger und weniger gebucht, bis sie sich zu ihrem grandiosen Auftritt 1976 entschliesst.
Das Video ist fast schon als Film einzuordenen .... in ihrem Gesicht und der Text des Liedes zusammen ... Sie singt ihre Geschichte .... Everybody Body hat a Story .


Freitag, 13. Februar 2015

Meine Meinung zu "Så meget godt i vente"

Genre: Missionarischer Film

Empfehlung: Für alle, die Fotokalender lieben

Inhalt: Solche Filme sind wohl das, was Martenstein vom Tagesspiegel einen Grashalm-im-Wind-Filme nennt.
Die Inhaltsangabe aus dem vorherigen Post muss ich etwas korrigieren:
Biodynamischer Bauer aus Dänemark, der exzellente Kunden in der ganzen Welt hat und keinen Nachfolger findet, weil es ihm niemand recht machen kann.
Und sonst:
3 x Sonnenuntergänge, 5 x Grashalme im Wind, 4 x Brotkrümel auf Holzteller, 100 x Blumen in Nahaufnahme, 6 x Regen durch Fenster, 15 x dampfende Kühe am Morgen, 2 x frischgeborene Kälber, 3 x Sternenhimmel, 5 x Erde, die in der Hand zerkrümmelt wird, 2 x Winter, 12 x Wiese im Sonnenschein, 3 x Beten vor dem Essen.

Und sonst: Die Restaurants haben eine Stiftung gegründet und werden den Hof und die besonderen Tierrassen weiterführen, wenn der Zausel tot ist.

Meine Meinung zu "Feelings are Facts"

Genre: Tanzfilm

Empfehlung: Nein

Inhalt: Ein Film über das Leben der Tänzerin und Künstlerin Yvonne Reiner, der zu einem grossen Teil Interviews mit ihr zeigt. Worte statt Tanz. In den Tanzszenen kommt sehr wenig Gefühl rüber. Also vielleicht sollte der Film lieber heissen: 'Fakten statt Gefühl' oder 'Wo sind die Gefühle?'
Das bauhaus und das triadische Ballett werden als seelenverwandt zitiert. Bisschen dick aufgetragen, für das, was Yvonne Reiner und Kollegen da veranstalten. Es wird über Humor geredet, es lacht aber niemand und über Gefühle ...... Ich sehe weder Humor, noch Gefühl. Irgendwie unecht, der Film.

Q&A: Der Regisseur tritt vor dem Film vors Publikum und ist begeistert, weil so viele Zuschauer da sind. Es sind aber viel weniger als üblich. Keine Schlange. Viele leere Plätze. Ich fühle mich wie in einer schlechten Betriebsversammlung.
Dann wird erklärt, alles ist Tanz, dass wir hier sitzen ist Tanz. Und ich denke: Nein, das ist kein Tanz, ich sitze, das ist Sitzen.
Unecht. Alles.

Wenig Interesse

Mein nächster Film ist über einen biodynamische Bauern aus Schweden, der exellente Kunden in der ganzen Welt hat und keinen Nachfolger findet. .... Offensichtlich interessieren sich nicht so viele Menschen für Biodynamik in Schweden.

Heute mehr reden als schreiben

Bin mit C. unterwegs und wir schauen gleich einen Film mit dem Titel "Feelings are Facts" .... Meine Rede.
Es geht um eine Frau, die im hohen Alter eine anerkannte Balletttänzerin wird .... Das lässt hoffen :-)

Diätbrot

Ich werde nachlässig. Heute bin ich ohne Brot losgegangen.
Stattdessen esse ich mit C. einen Salat und wir sortieren mit leichter Hand ein paar Lebensthemen.

Donnerstag, 12. Februar 2015

Berlinaletag 11.2. als Musik

Zum 11.2. passt am besten kraftwerk. Musik, die eher schon an Kunst grenzt. Das erinnert mich an Brasil.


Meine Meinung zu "Brasil S/A"

Genre: ... Keine Ahnung ... vielleicht "Kunst" oder "Stummfilm"

Empfehlung: Öhm, mir hat es gefallen. Ich bin aber vielleicht auch die Einzige.

Inhalt: Wir sehen Bilder und Geräusche aus Brasilien in monumentalen Aufnahmen. Das ist dann Grunde schon der Film in einem Satz.
Ich versuche es mal genauer. Der Film beginnt mit einer enormen Lautstärke von aufgewühltem Wasser. Dann kommt das Schiff hinzu. Das Schiffsgeräusche kommt stampfend ins Bild. Der Ton ist so durchdringend, dass ich ihn im meinem Kinosessel spüre. In einer Szene ein Ballett, ausgeführt von Baggern, Zuckerrohrernte, Autoproduktion.
Eine Frau in einem gelben Käfer fährt in einen Stau, zwei Szenen später ist sie mit ihrem Wagen auf einem Transporter, der mehrere Autos plus Insassen durch die Gegend fährt, Hochhäuser, eine riesige brasilianische Flagge, snoop dog und Simon and Garfunkel als Begleitmusik. Tanzende Menschen in Luis VI-Kleidung.
Genauer geht es nicht. Es ist Kunst.

Szene, die in Erinnerung bleibt: In Erinnerung bleibt eher ein Gefühl. Es fühlt sich an als würde man gerade von etwas überrollt.

Meine Meinung zu "Are you Here"

Belanglos.

Und damit es trotzdem ein schöner Post ist, hier ein schönes Foto vom CinemaxX

Q&A zu "Selma"

Die Ansprache nach "Selma" ist sehr bewegend.
David Oyelowo beschreibt, warum ihn die Premiere in Berlin so freut: "Auf dem Weg zum Friedrichstadtpalast fuhren wir am Holocaust-Denkmal vorbei. Wir sind beeindruckt von der Art und Weise wie Deutschland mit den eigenen dunklen Kapiteln in der Vergangenheit umgeht. Dass es Menschen gibt, die aufstehen und sagen "Nie wieder" ist wertvoll. Die amerikanische Gesellschaft ist weit davon entfernt. Es gibt noch soviele schmerzhafte Ereignis, die Sklaverei und mehr, die es aufzuarbeiten gilt. Der Weg den Deutschland hier gegangen ist, ist uns ein Beispiel."
Für den Film gibt es übrigens Standing Ovations. Die Regisseurin Ava Duvernay ist sehr gerührt. Sie berichtet von ihren Erlebnissen: "Mir bedeutet ihr Applaus etwas. In Hollywood wird uns oft erzählt, dass es in Europa kein Publikum für die Thematik der Schwarzen gibt. Europa hätte kein Interesse daran. Auch seien Filme mit schwarzer Besetzung schwierig, weil Europärer nicht an schwarze Gesichter gewöhnt sein. Europärer seien nicht in der Lage Schwarze in Filmen von einander zu unterscheiden ...."

... Da ist noch viel zu tun.

Mr. Holmes

Dieser Film hat mir sehr gut gefallen. Das erste Highlight für mich in dieser Berlinale. Die Story in Kürze: Sherlock Holmes lebt im hohen Alter von 93 Jahren zurückgezogen auf dem Lande und kämpft um seine Erinnerungen die ihn nach und nach verlassen. Er weiß nicht einmal mehr, warum er sich vor 30 Jahren zurückgezogen hat, aber es hatte irgendetwas mit seinem letzten Fall zu tun. Geblieben ist ein Schmerz, der ihn nicht ruhen lässt. Als letztes lebendes Fossil seiner Generation gibt es niemanden mehr, den er fragen könnte. So ist er auf sich allein gestellt und reist bis in das ferne Japan, um dieses Rätsel zu lösen.

Am besten hat mir hier die schauspielerische Leistung gefallen. Herausragend der phantastische Ian McKellen in der Rolle von Holmes. Aber auch Laura Linney in der Rolle seiner Haushälterin Mrs. Munro und Hiroyuki Sanada als Holmes-Fan im fernen Japan überzeugen. Das Minenspiel von Mrs. Munro, wenn Holmes sie mal wieder mit seinem Sarkasmus brüskiert, spricht Bände. Jahre des Schmerzes um den vermissten Vater packt Hiroyuki Sanada in einen kurzen Augenblick der Selbstbeherrschung. Und natürlich Holmes, der sich Tag für Tag durch den immer dichter werdenden Nebel in seinen Erinnerungen tastet.

Schön fand ich, dass der Film trotz der großen Gefühle leichtfüßig daher kommt. Die ruhige Erzählweise, der Sarkasmus von Holmes und die grossartigen Bilder lassen mich in den Film eintauchen und mit Holmes seine Bienen bewundern, durch die Asche Hiroshimas laufen und bei Mr. Munro am Küchentisch sitzen, während Holmes die Tragik seines lange zurückliegenden letzten Falls Stück für Stück rekonstruiert, um dann endlich Frieden zu finden.



Wer das wohl wieder ist?

Heute bin ich sehr beschäftigt: 3 Filme und ein Friseurbesuch. Ich habe also keine Zeit rauszufinden, wer da gerade wen interviewt.

Berlinalebrot, das Eilige

Heute muss es mal wieder schnell gehen. Deshalb habe ich wohl auch das zweite Foto vergessen.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Q&A zu "Better Call Saul"

Wir beklatschen zwar den Hauptdarsteller Bob Odenkirk, bleiben aber aus Termingründen nicht zur Q&A.
Zur privaten Aufarbeitung bemüht sich der Mann mir die korrekte Aussprache der Ursprungsserie "Breaking Bad" beizubringen. Ich kann nicht anders, ich sage stattdessen immer "Baking Bread". Ist nicht Brot backen auch eine Serie wert?

Meine Meinung zu "Selma"

Genre: Geschichtsaufarbeitung

Empfehlung: Yes!

Inhalt: Der Film schildert die Ereignisse, um die drei Märsche von Selma nach Montgomery, Alabama im Jahr 1965: Nach der Unterzeichnung des Civil Rights Act 1964 werden Schwarze in den Südstaaten massiv und brutal an ihrem Recht zu wählen gehindert. In Selma spitzt sich die Lage zu. Martin Luther King reist nach Selma, um die Bürgerrechtler in ihrem Kampf zu unterstützt. Am Ende steht die Verabschiedung des Voting Right Acts, der die politische Landschaft im Süden Amerikas für dauerhaft verändert.
Gleichzeitig zeigt der Film in Ansätzen Streitigkeiten, um den beginnenden Zerfall der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, da sich das Rassismusproblem in den USA nicht nur als ein politisches Problem im Süden darstellte, sondern auch als ein soziales, das sich durch Unruhe in den Ghettos im Norden ausdrückte.
Der Film zeigt auch einen grossartigen David Oyelovo als Martin Luther King. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Martin Luther King noch charismatischer war als von ihm dargestellt. Grossartig.

Szene, die in Erinnerung blieb: Coretta King, die es nicht mehr erträgt, dass Menschen sie telefonisch bedrohen, indem sie schildern, wie ihre Kinder geschlachtet würden.

Am Berlinalepalast

Heute ist am roten Teppich wenig los. Das hat mehrere Gründe:
- Die Vorstellung des neuen Peter Greenaway hat vor wenigen Minuten begonnen. Alle sind im Saal.
- für Autogrammjäger ist heute der Tag mit dem geringsten Glamourfaktor: Der rumänische, der polnische Beitrag und eben der neue Greenaway werden gezeigt. Da kennen die wenigsten Jäger die Schauspieler
- alle sind heute bei diesem unsäglichen (50 schaden of grey) im Zoopalast.

Berlinalebrote de Luxe

In diesem Jahr sind wir aus Gründen der Rekonvalezenz, abends oft zu Hause statt in der Bar. Deshalb geniessen wir heute mal Luxusbrote in Form eines Afternoon Teas.

Meine Meinung zu "Better Call Saul"

Genre: Spin-off aus der Serie Breaking Bad

Empfehlung: Technisch absolut hervorragend gemacht, der Ton ist spitze; die Art und Weise, wie mit Gewaltdarstellungen Lacher erzeugt werden, ist widerlich.

Inhalt: Wir begleiten den erfolglosen Anwalt James McGill bei seiner Arbeit als Pflichtverteidiger. In der ersten Folge verteidigt er drei 19jährige Jugendliche mit Milchgesicht. In seinem Plädoyer wirbt er vor den Geschworenen um Verständnis für jugendliche Flausen und irrationale Handlung im Zuge von Testosteron Überflutung und erinnert an die eigenen jugendlichen Flausen. Nach seinem Plädoyer ist der Staatsanwalt dran. Stumm rollt er den Videorekorder rein. Die pickeligen Angeklagten senken den Kopf. Das Video wird geladen. Stille. Im Zuschauersaal steht ein Jugendlicher auf, verlässt den Saal, während er sich die Hand vor den Mund hält.
Stumm drückt der Staatsanwalt die Starttaste. Die Kamera zeigt McGill mit einem Shit-verloren-Gesicht. Niemand redet. Wir sehen das Video, die Jugendlichen sind in ein Leichenschauhaus eingebrochen - aus Spass haha. Dann schwenkt die Kamera auf die geschockten Gesichter der Geschworenen. Was folgt ist die Geräuschkulisse zu einer widerwärtigen Leichenschändung. Gruselige Bilder entstehen im Kopf, bevor die Kamera wieder auf das Video schwenkt und die Bilder dort die Phantasie übertreffen.

Die zweite Folge zu beschreiben, dazu habe ich keine grosse Lust.

Szene, die besonders in Erinnerung blieb: Ich hoffe keine. Ich bemühe mich die Bilder aus dem Kopf zu kriegen.

Berlinaletag 10.2. als Musik

Zum 10.2. hier ein Gitarrenspieler, der eine Art hat, die Gitarre so zu spielen, dass er keine kurzen Fingernägel an der Griffhand braucht:
 
Gestern war ich in der Premiere von "Selma", einem Film, der den Marsch von Selma nach Montgomery im Jahr 1965, thematisiert. (Ein Jahr nach der Verabschiedung des Civil Rights Act wurde Schwarzen in Amerika immer noch die Eintragung in die Wahllisten mit fadenscheinigen Begründungen oder brutaler Gewalt verwehrt.)
1969: Viel hat die Bürgerrechtsbewegung da erreicht und viele Gefährten und Mitstreiter verloren. So unglaublich viel ist noch zu tun. 1969 also, eröffnet einer der wenigen Schwarzen im Folk das Woodstockfestival mit einem lauten, schmerzerfüllten, kämpferischen Schrei nach Freiheit: Freedom von Richie Havens.



Dienstag, 10. Februar 2015

Problembrot

Ich hab' sooo Hunger auf mein Brot. Bin schnell von "Better call Saul" im Haus der Festspiele zu "Selma" im Friedrichstadtpalast. Jetzt sitze ich im Saal und mir fällt ein, dass ich 4 Käsesorten auf dem gut verpackten Brot habe. Von zweien weiss ich, dass sehr gut gereift sind ... Was das für den Geruch bedeutet, kann sich jeder ausmalen. Das geht nicht - ich kann ja nicht in dem sich füllenden Saal das fette Käsebrot auspacken .... Was für einen Fehlplanung.

Neue Berlinale-Reihe

Heute wird eine neue Berlinale Reihe getestet: Serien.
Ich bin ein Fan von guten Fernsehserien (Pushing daisys, House of Cards, Alterglühen (gibt's auch online als Film), Lillyhammer ....)
Und jetzt sitze ich im Saal, um zwei Folgen einer neuen Serie zu sehen, die Gutes verspricht. Warum gut? Wenn hier ein Platz für Matthew Weiner reserviert ist, dann ist mir der Name ein Gütesiegel (z.B. Mad Men, Sopranos)

Berlinalebrot quattro formaggio

Heute stehen die Brote ganz im Zeichen einer leichten Überlastung. Dem Mann geht es immer noch nicht so gut. Deshalb bin ich ziemlich beschäftigt und komme nicht zum kreativen Brote gestalten.
Auf dem Brot landet, was da ist. Frei nach dem Motto "Die selbstgemachte Stulle ist besser als Junk food"

Q&A zu "Woman im Gold"



Eine echte Q&A kommt in einer Gala-Premiere selten zustande. Es ist eher spannend wie der Film vorgestellt wird. Auffallend ist, dass hier wirklich viele der beteiligte Schwergewichte angereist sind. Auf dem Gruppenbild mit Dame (von links nach rechts) sind sie alle vertreten (Simon Theis, kein "Schwergewicht", sondern Moderator auf der Berlinale), Harvey Weinstein, Simon Cortis, Daniel Brühl, Helen Mirren und Ryan Renolds.
Harey Weinstein begrüsst das Publikum und ich denke "Amerikaner wissen wie man Komplimente macht". Relativ schnell kommt die ausführende Crew dann auf die realen Personen zusprechen, deren Leben der Film erzählt. Einige von ihnen sind anwesend und erhalten lange Beifall.

Maria Altmann selbst wäre mittlerweile 99 Jahre alt. 2011 ist sie gestorben. 17 Jahre nachdem sie im Alter von 82 Jahren den Kampf, um die Gemälde ihrer Familie begann.

Mir geht viel durch den Kopf, was ich hier nicht fassen kann. Drei Links will ich zum weiteren Nachlesen hinterlassen:
Über Maria Altmann
Maria Altmann

Über ein Projekt der Volkshochschule Hietzing. Hietzing ist die frühere Heimat von Maria Altmanns Schwager. Der Link enthält die Liste der enteigneten Gegendstände der Familie im Jahre 1938. Das Projekt versucht, sehr hemdsärmelig, diese Gegenstände in einer Collage virtuell wieder zusammenzuführen. Wirkungsvoll ist es sich die Sitemap dazu anzusehen. Die Liste allein macht viel mehr deutlich.
Geraubte Nachbarschaft

Zum aktuellen Stand der Gemälde aus der Cornelius Gurlitt Hinterlassenschaft.
Stand 2015 Deutsche Welle: Ausblick im Fall Gurlitt
Zitat aus dem Artikel: 
"Das zugrunde liegende NS-Gesetz von 1938, das die Plünderungen nachträglich legitimiert, wurde bis heute nicht aufgehoben. Das Museum Bern wolle keinen Präzedenzfall schaffen und mit Dauerleihgaben oder gar Rückgaben eine Lawine mit unabsehbaren Folgen auslösen" 
Und genau diesen Präzedenzfall haben Maria Altmann und Eric Schoenberg geschaffen. 

Hintergund zu Fall Gurlitt

Meine Meinung zu "Woman in Gold"

Genre: Biopic und politischer Film

Empfehlung: Hingehen, vor dem Hintergund des Falls Cornelius Gurlitt hochaktuell

Inhalt: Maria Altmann und ihr Anwalt Eric Randolf Schoenberg kämpfen um Gemälde Gustav Klimts, die sich im Besitz von Marias Familie befanden und von den Nazis gestohlen wurden, was vom späteren österreichischen Staat geleugnet wurde.
Was der Film sehr gut rüberbringt, sind die Zweifel und Ängste, die die Protagonisten während ihres Kampfes durchleben, - lohnt das alles? ... will man sich wirklich aus der mühsam erarbeiteten Ruhe bringen lassen? Helen Mirren und Ryan Renolds spielen das toll.
Ich bin sehr mitgegangen in diesem Film. Und bei jeder Szene denke ich, was wenn deiner eigenen Familie, deine Eltern das angetan wurde? Gleichzeitig packt mich eine unglaubliche Wut, weil unglaubliche viele ähnliche Fälle von NS-Kunstraub einfach ausgesessen werden. Die staatlichen Behörden fahren allzuoft die Tatik "Verzögerung", so dass immer weniger Zeitzeugen, die Enteigungen bestätigen können.

Szene, die besonders in Erinnerung blieb: Der Fall ist gewonnen, gerade ist im Verhandlungssaal die Entscheidung gefallen, die berühmten Klimt - Gemälde entgültig an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Maria Altmann zieht sich zurück, sie fängt an zu weinen, all die Last der letzten Jahre fällt von ihr ab und dann vertraut sie ihrem Anwalt an: "Ich dachte jetzt ist etwas besser, anders. ... Aber es tut immer noch genauso weh ..."
Nach der Szene bin ich fertig. Sie geht mir durch und durch.

Nebenbei: Moritz Bleitreu als Klimt erzeugt unfreiwillige Lacher. Die Maske ist einfach nicht gut. Er sieht als Klimt aus wie ein verkleideter Seemann zum Fasching.

Woman in Gold

Q & A zu "Gentlemen prefer Blondes"

Zu den Filmen der Retrospektive findet nur eine private Q&A statt. ... Der Mann und ich stellen beim Reflektieren des Songs "2 girls from Little Rock" fest, dass ja auch Bill Clinton aus Little Rock kam und die Grossmutter des Mannes kam aus .... Kleinsteinhausen. :-)

Montag, 9. Februar 2015

Berlinaletag 9.2. als Musik

Heute gibt es als Musik natürlich was aus einem Musical. Da wir unter anderem "Gentlemen prefer Blondes" in der Retrospektive gesehen haben, kommt viel in die enge Auswahl. Natürlich passt  "Diamonds are the girls best friends": Marilyn in knallpink vor tomatenrotem Hintergrund, Frauen, schwarzgekleidet, als Kerzenleuchter - null p.c. und very technicolor.

Das Rennen hat aber ein anderer Song gemacht: Mambo von Leonard Bernstein aus der West Side Story (eines meiner Lieblingsmusical) gespielt von den Berliner Philharmoniker (eines meiner beiden Lieblingsorchester), dirigiert von Gustavo Dudamel (einer meiner drei Lieblingsdirigent) beim Saison-Abschlusskonzert in der Waldbühne (meine liebste Klassik-Veranstaltung).

Und wer mal wieder was Frisches in Richtung Klassik hören will, dem lege ich das Album Fiesta mit Gustavo Dudamel und dem Simon Bolivar Youth Orchestra (eines meiner beiden Lieblingsorchster) ans Herz



Meine Meinung zu "Gentlemen prefer Blondes"

Genre: Musical in Technicolor

Empfehlung: Unbedingt für jeden immerwieder alte Filme auf grosser Leinwand sehen.

Inhalt: Loreley Lee hat die Auswahl möglicher Ehegatten leicht eingeschränkt: Für sie kommen nur reiche Männer in Frage. Und ihrem zukünftigen Schwiegervater erklärt, sie am Ende, warum das so ist: "Mit reichen Männern ist das, wie mit schönen Frau. Er würde doch niemand würde sagen, dass man eine Frau ausschließlich wegen ihrer Schönheit heiratet.... " Der Schwiegerpapa versteht es sofort. Auch wenn er Loreley vorher einen Privatdetektiv auf dem Hals gehetzt hat.
Aber okay, auch Loreleys Freundin Dorothee Shaw is ja auch auf der Suche .... und da kommt der Privatdetektiv gerade recht.

Der Film ist uralt und doch super frisch und frech. Jane Russell ist einfach eine coole Sau, super lässig und Marilyn ist einfach DER Inbegriff einer Sexbombe. Man muss sich nur mal den Eingangssong "2 Girls from Little Rock" ansehen: Natürlich tanzen beide synchron und trotzdem so unterschiedlich, so typisch. Das ist toll, dabei zuzusehen.

Was ist noch neu: Die restaurierte Fassung ... das hat mich umgehauen. Während MM "Bye bye Baby" singt, kann man erkennen, dass der Nagellack leicht blättern und in der Schwimmbadszene sperrt der Reisverschluss von Jane Russell etwas. Die Handinnenflächen der Handschuhe bei "Diamonds ...." sind einen winzigen Tick heller als der gesamte andere Handschuh. Auf der grossen Leinwand alles zu sehen.

Und dann Technicolor ... ich liebe diese Farben: rot auf lila. Eine Blondine mehrfach in orange einzukleiden .... hätte ich nie dran gedacht, oder in grün, lila und blau im Color-Blocking. Solche Kostüme gab es nur in der Zeit ... eine Pracht.

Szene, die in Erinnerung blieb: Loreley bekommt einen Diamantring mit dem Kommentar überreicht: "I hope the size fits, I mean, I hope it's not to big". Darauf sie: "A diamond can never be to big, darling"

Nebenbei: Nachdem Marilyn Monroe ihren Auftritt mit "Diamonds are the girls best friend" beendet hat, wird im Kinosaal geklatscht.

Und dann noch die grosse Frage, die ich mir schon mein Leben lang bei diesem Film stelle: Warum heisst dieser Film "Gentlemen prefer Blondes" Jane Russel hat gleich zu Beginn einen ganze Olympiamannschaft auf den Fersen, während MM erst mal nach Geld bei den Männer suchen muss. Ausserdem ist es ja nicht so, dass sich die Gentlemen indem Film die Wahl haben. Anders wird ein Schuh draus. Die Ladies suchen die Männer aus, die Ihnen in Scharren zu Füssen liegen. Ich habe diesen Titel nie verstanden.

Trailer zu Gentlemen prefer Blondes in der Moviebatabase


Hollywoodfaktor - ein paar Stunden später

Und so sieht es ein paar Stunden später aus.
An den Plakaten der Autogrammjäger und an der Anzahl kann man erkennen: Robert Pattison ist da.

Hollywood-Faktor

Ist man rund um den Potsdamer Platz unterwegs, so kann man am Hinterausgang des Hyatt Hotels den Hollywood - Faktor des aktuell gezeigten Wettbewerb-Films sehen.

Hier ist gerade wenig los, also läuft vielleicht eher ein moldawischer Problemfilm als ein Film mit Hollywoodbesetzung. Und wirklich ... als nächstes ist Andreas Dresen Berlinale Palast. Der ist ja mehr eine Art Nachbar in Berlin als ein Glamourfaktor.

Mega-Schleck

Es gibt Tage, da braucht man was Süsses. Wie heisst es so schön: Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
.... Und heute ist so ein Tag. Süsse Berlinalebrote und ein sehr zuckriger Film (davon später mehr).

Berlinaletag 8.2. als Musik

Am 8.2. sind wir zu Hause geblieben und jetzt sind wir fest überzeugt morgen ist alles besser. Ich mochte auch nicht alleine gehen. Wir haben unter anderem Love & Mercy von den Beach Boys verpasst. Also kann es eigentlich gar keine Musik heute geben, - doch. Kurt Cobain schafft es doch noch in meine Rubrik - mit seinem Auftritt in Reading:  Als kranker Mann, der es nicht schafft zu singen.




Sonntag, 8. Februar 2015

Q & A bei "Cobain: Montage of a Heck"


Der Regisseur Brett Morgen wirkt nach der Vorstellung MEGA nervös. 
Er dankt Courtney Love und der ganzen Familie Cobain für die Unterstützung und Archivmaterial.

Dafür durfte sich Cobains Witwe und seine Tochter nochmal intensiv mit der Tatsache beschäftigen, dass Love/Cobain wg. ihrer Drogen als Eltern kaum funktioniert haben.
Courtney Love, die den Film wie wir zum ersten Mal sieht, wirkt im kleinen Schwarzen super cool. Sie bleibt hinten sitzen und kommt nicht nach vorne, ob ihr der Film gefallen hat?

Jedenfalls kommt keine richtige Q&A zustanden, der Regisseur antwortet wie ein Mantra: Er hat sich viel Mühe gegeben, anspruchvollste Aufgabe, die er je hatte, wollte sich ganz in Cobain reinversetzen, fühlen wie Cobain, hofft, dass der Film uns gefallen hat. Das sind so im groben seine Bemerkungen. Eigentlich keine richtigen Antworten, .... Mmh, Worte zur Selbstverteidigung? Der Mann wappnet sich für irgendwas, vielleicht auch dafür schnell von der Bühne runterzukommen.

Meine Meinung zu "Cobain: Montage of a Heck"

Genre: Musikerbiographie

Empfehlung: Für Fans ein Muss, Nicht-fans vorsorglich Ohrstöpsel einpacken

Inhalt: Kurt Cobain und sein Leben. Von Anfang bis zum bitteren Ende (wer bringt sich schon um, indem er sich mit einer Schrotflinte den Kopf wegpustet). Ein geliebtes Kleinkind, ab sieben sieht er auf den Familienfotos ernster aus, die Familie zerbricht, er verliert den Halt, er schreibt, spielt, malt, singt, immer mehr, immer intensiver, übersensibel wird er genannt, dann sein kaputter Magen, Drogen, und zum grossen Unglück der Ruhm, zum großen Glück die Tochter, die er nicht aufwachsen sehen wird.

Gut, das endlich mal einer einen Film über Kurt Cobain macht. Es müssen aber noch bessere kommen. Der Film wirkte auf mich unausgegoren. Erst Interviews mit Freunden und Familienangehörigen, die Teenagerjahre durch Zeichentrick unterstützt und dann die Jahre des Erfolgs Seiten über Seiten, seine Notizen zu Songs und mehr. Das mit den Notizen hat mir gefallen: Man sieht eine Seite und während die Musik einsetzt, verblasst die Schrift ausser den Worten, die gerade die Gefühle zur Lebensituation schildern, ... sonst sehe ich diese Technik nur in der tagesschau beim Gesetze zitieren.

Ich will's spezifischer. Ich will Cobain und seine Musik, Cobain und sein Leben ist der erste Schritt/Film dahin.

Nebenbei: Der Mann hustet geschickt dann, wenn die Musik gerade laut ist.

Cobain:Montage of a Hack

Berlinalebrote trotz Krankheit

Berlinalebrote habe ich trotz der Erkältung vom Mann geschmiert, da es hiess "ich will mal sehen, wie es mir um xx Uhr geht"
Heut ist drauf: roquefort, birne, sesam. Sehen komisch aus. Richtig lecker, wirklich, trotzdem muss ich irgendwie an die Erkältung vom Mann denken.

Heimkino

Zu blöd, der Mann ist krank. An Kino ist heute nicht zu denken.
Vielleicht gehe alleine ich in die Abendpremiere.

Berlinaletag 7.2. als Musik

Mmh, es wäre ein leichtes am 7.2. auf Kurt Cobain zu verweisen. ... Am Besten das legendäre unplugged MTV-Konzert. Cobain in Strickjacke an der Akkustikgitarre. ... stattdessen hat mich der "Freie Zeiten" Film noch mehr gepackt. Und deshalb gibt es für den 7.2 ein weiteres (heute etwas längeres) Bespiel dafür, was Menschen in der freien Zeit so tun: Teppich zur Seite rollen und tanzen. Eines dieser Videos, die sofort gute Laune machen, mich reisst das mit ...



Q & A bei "Freie Zeiten"

Der Film kommt ziemlich unterschiedlich beim Publikum an. Es gibt Zustimmung für die Nähe, die die Regisseurin zu den Protagonisten herstellt. Durch die nahe und starre Kameraführung ist sie sehr dicht an den Menschen, die sich gerade einer ihrer liebsten und wichtigsten Tätigkeit widmen.
Es gibt auch heftige Kritik, - auf manche Leute wirkt der Film als würden die Darsteller bloßgestellt. Und andere vermissen mehr Migranten in den Freizeitgruppen.

Zu den Migranten: Wieviele waren es? .... In der Klanggruppe hat mindestens eine optisch erkennbare Migrantin gebrummt. Und in der Ballettgruppe waren es deutlich mehr. Und in der Männergruppe gab es definitiv keine. Ich habe mir während des Schauens diese Frage nicht gestellt und im Nachhinein finde ich, dass sich die Regisseurin sehr um Diversifikation bemüht hat: Es gibt junge, alte, weibliche, männliche, dicke, dünne Menschen. Es gibt keine Menschen mit körperlichen Einschränkungen, keine sichtbar armen oder reichen Menschen, keine Freizeitbeschäftigung mit Objekten und kein stundenlanges vor dem Computer. Focus war eher "in der freien Zeit sich selber optimieren".
Ich bin gespannt welcher Aspekt der Freizeitgestaltung in Teil 2 behandelt wird.

Wurden Menschen meiner Meinung nach blossgestellt?
... Ich bilde mir ein, einen Riecher dafür zu haben, wenn Menschen blossgestellt werden. Ich hab es nicht so empfunden. Gelacht wurde jedenfalls, ob es ein Auslachen war?
Man muss sich das so vorstellen, wie in der Q&A auch angesprochen: Die Regisseurin erschafft eine Intimität als wenn sie Leute beim Vögeln oder Pinkeln beobachtet. Und wenn solche intimen Szenen beleuchtet werden, dann kann das auch lustig aussehen. Der Beobachter sieht quasi a) eine intime Situation und b) wie die Hose auf halb acht hängt. Da lacht man ja auch über sich selbst.

Samstag, 7. Februar 2015

Tee statt Cocktail

Irgendwie sind der Mann und ich beide ganz schön hinüber. Wir fühlen uns beide so wenig fit, dass wir den Nachtfilm heute wegfallen lassen und lieber zu Hause Tee trinken und Gitarre spielen.

Meine Meinung zu "Freie Zeiten"

Genre: Eine Freizeitbeobachtung

Empfehlung: Unbedingt

Inhalt: Wir sind ganz nah dran und beobachten Menschen beim Erreichen ihrer Freizeitziele (These: Echte Hobbies gibt es nicht mehr (Briefmarken sammeln, gärtnern ....)). Sehr intime Situationen nimmt man auf, oft muss man Schmunzeln oder sogar lachen: Die Mädchenband redet. Die Männergruppe auch. Beim gemeinsamen Diättreff und bei der Klanggruppe begibt man sich in (Gewichts-)Traumwelten. Die Shoppinggruppe empfiehlt Leggings und Trenchcoat für ihn. Die Lachgruppe empfiehlt Lachen, wobei mir selbiges vergeht. Und die Yogagruppe kenne ich ... also die Lehrerin und die Schule, Iyengar Yoga Schule in der Torstrasse. Ich fand es dort humorlos und streng. Jetzt muss ich lachen, über die mir so geläufigen Anweisungen. Wenn ich so was mache, sehe ich sicher lustig aus.

Szene, die in Erinnerung blieb: In der Männergruppe. Derjenige, der was lernen soll, hatte sich bei der Ankunft die Schuhe ausgezogen. Jetzt übt er das schwierige Gespräch mit der Kollegin im Rollenspiel und puhlt sich dabei an den Socken rum. .... so wird das nix.

Nebenbei: Rennradfahren hat es nicht in den Film geschafft, wäre auch eine prima Freizeitbeschäftigung, lies sich aber filmisch schlecht umsetzen.

Freie Zeiten


Eine Art Soljanka auf Brot

Heute habe ich mich von Soljanka und Bortsch inspirieren lassen. Deshalb haben wir heut folgendes auf unserem Brot: Paprika, Geflügelwiener, saure Gurken, rote Beete, Weisskohl und Frischkäse.

Grüße vom Frühstückstisch

Langsam werden alle wach. Wir quatschen ein bisschen über  die Filme von gestern, die in der Schlange Favoriten sind (Joe Bullet, Umbago und Taxi) und ich stelle fest, dass ich den Musikfilm, den ich heute kaufen will, ja erst morgen bekommen. Ich wollte ja heute was ganz anderes haben: Karten für die Pilotserie VOR "Breaking Bad"; zwei Folgen über den (Film)Anwalt des Breaking Bad-Protagonisten. ... Angeblich sollen die nichts kosten.

... einige Zeit später: Die Info stimmte, ich habe Karten und keinen Cent dafür ausgegeben.

Q & A zu "Joe Bullet"

In der Q&A gestern nach der Filmvorführung gab es super spannende Hintergrundinfos zum Film und zu dessen Entstehungsgeschichte.

Offensichtlich entstand in den 70er, 80er und 90er Jahren eine südafrikanische Filmindustrie, die sich ausschließlich an ein schwarzes Publikum richten wollte. Die Filmvorführung ist dem Regisseur und dem Hauptdarsteller gewidmet, die nicht bei der Vorführung sein können.

Tonie van der Merwe, der Produzent, auf dem Foto der zweite von links, erzählt von der Entstehung seines ersten Films "Joe Bullet" in dieser Zeit.
Er selber war Besitzer einer Baufirma und als solcher
- per Zufall an Filmaufnahmen beteiligt,
- Arbeitgeber für ca. 200 schwarze Arbeiter in seiner Firma
- und weil nicht viel anderes möglich war, veranstaltete er regelmäßig Filmabende für die Mitarbeiter.

Aus dieser Idee heraus entstand sein erster Film "Joe Bullet". Der Film hatte eine lange Produktionszeit - 18 Monate - ganz einfach, weil für viele Szenen reale Baustellen genutzt wurden. Beispielsweise wurden die Sprengungen im Film in der Realität als Bauauftrag durchgeführt.
Und mit dem ersten Film kam die Erfahrung, wie schnell die Zensur zu schlug. Eine lange Liste von "Verstössen" hing an dem Film: zensiert, weil der Film zeigt, dass ein schwarzer Mensch
- einen Sportwagen fährt
- ein Appartement besitzt
- einen Pistole besitzt
.... und viel Irrsinn mehr. Letztendlich wurde ein Lebensstil gezeigt, der für die schwarze Bevölkerung nicht erreichbar war. Und das Apartheidsregime wollte nicht, dass ein solcher Lebensstil eingefordert wird.
Um so erstaunlicher, dass insgesamt 1500 Filme (bis in die 90er) gedreht wurden, die es jetzt wieder zu entdecken gilt.

Auf dem Weg in die Schlange

Heute morgen muss ich dann mal in die Schlange. Wir haben einen Lieblings-Musikfilm schon 2x online verpasst. Deshalb beisse ich jetzt mal in den saueren Apfel.
Der Potsdamer Platz liegt so früh noch im Dunkel. Nur der Berlinale-Palast leuchtet.

Freitag, 6. Februar 2015

Berlinaletag 6.2. als Musik

Nach "Joe Bullet" ist heute ganz klar ein 70er Jahre Soul-Train Video, die passende Musik für den Berlinaletag.

Meine Meinung zu "Joe Bullet"

Gerne: Südafrikanischer Blaxploitation - Film vom Anfang der 70er Jahre

Empfehlung: Als historisches Werk sehr spannend 


Inhalt: Anfang der 70er Jahre soll "der Cup" von der Fussball - Mannschaft der Eagles geholt werden. Rocky, setzt sein Geld auf die Falcons und verhindert nun mit Mord und Todschlag, dass die Topspieler der Eagels am Finale teilnehmen können. Die Eagles kann jetzt nur noch einer retten: Joe Bullet. Und genau das tut Joe, als eine Art schwarzer James Bond. ... Und natürlich rettet er auch Beauty, die Schöne, das "passende" Bondgirl. Sehr, sehr 70er der Film.

Ein Beispiel: Sonny beauftragt Spike, einen Berufskiller, Joe Bullet zu töten:

Sonny: Hello Spike, we have something for you in your line of business. Are you interested?

Spike: Yes. who is it? 
Sonny: Joe Bulllet!
Spike: Uuh, I'm not interested. I'm not interested.

Szene, die mir in Erinnerung geblieben ist: Joe Bullet muss oft jemandem hinterher rennen. Der Mann hat einen faszinierenden Laufstil  - als wenn er auf der Stelle tritt. 


Nebenbei: Der Film war über 40 Jahre nicht zu sehen, weil er vom Apartheidsregime in Südafrika verboten wurde. Während der Q&A hört man immer wieder die Frage: Why was this film banned? Wenige Zuschauer verstehen es und der Produzent Tonie van der Merwe, der zusammen mit dem Film nach Berlin gekommen ist., bemüht sich sehr, uns zu erklären wie komplett unlogisch das Apartheidregime funktionierte. Der Produzent wird übrigens auf den Berlinale als "geschäftstüchtig" beschrieben. Ja,  das ist er vielleicht, obwohl er mit den Filmen ja nichts verdient hat, die wurden ja gleich wieder zensiert. Als erstes begegnet mir bei ihm eine grosse Menschlichkeit. Siehe auch den Post zu "Q&A infos zu Joe Bullet". 


Joe Bullet

Meine Meinung zu "Nobody wants the night"

Gerne: Eröffnungsfilm, Biopic über die Ehefrau des Polarforschers Robert Peary

Empfehlung: Öhm, - geeignet für Fans von Juliette Binoche


Inhalt: Josefine Peary, die Ehefrau von Robert Peary, reist ihm in die Arktis hinterher. Da das nicht die einfachste Art eines Dates ist, verpassen sie sich. Josefine muss überwintern und lernt dabei ihre Nebenbuhlerin kennen, eine Inuit, mit der Robert dem Trend zur Zweitfamilie gefolgt ist. Josefine muss neben Grabeskälte auch noch Eifersucht überwinden. 

Szene, die mir in Erinnerung geblieben ist: Das Lächeln der Inuit Alaka. Die hat so gelächelt, wie eine Mona Lisa, ... bis ihre Zähne zum Vorschein kamen, die hatten irgendwie einen sonderbaren Belag.

Nebenbei: Die Eröffnungsveranstaltung wurde wie immer von Anke Engelke toll moderiert und später "gerettet" als Dieter Kosslick witzig sein sollte. Kurze Zusammenfassung:
- Anke Engelke flirtet wunderbar und erfolgreich mit James Franco
- Dieter Kosslick kann Smalltalk, aber leider keine Bühne, trotzdem sympathisch
- Hannelore Elsners Hut ist komplett ungeeignet fürs Kino (-> zu hoch) 
- Worüber werden eigentlich in Berlin Witze gemacht, wenn der Flughafen mal fertig ist?
- Udo Kier sieht immer aus wie aus einer anderen Welt
- Michael Müller, der neue Bürgermeister von Berlin, wirkt ein bisschen, wie ein Klosterschüler. Sein Anzug sitzt wirklich furchtbar schlecht: Das Revers ist Meilen vom Hals entfernt. Bitte, bitte nächstes Mal jemanden zum Styling fragen.

Nobody wants the night

3D Berlinale Bär

Den Berlinale Bär haben sie jetzt als Deko aufgestellt. Aber warum weiß?

Fish & Chips

Da heute Freitag ist, hab ich mir eine Portion Fish&Chips mit Erbsenbrei geholt. Sehr lecker! Leider waren die Kartoffeln nicht geschält. Diese Unsitte greift in Berlin immer mehr um sich.

Kulinale

Auch dieses Jahr gibt's wieder die kulinarische Ecke der Berlinale, die letztes Jahr eingeführt wurde. Burger, Kuchen, Kaasspatzen, Fish & Chips sind nur einige der Leckereien die es hier frisch gibt. Da werd ich öfter hängen bleiben :-)

Berlinaletag 5.2. als Musik

Da ich die diesjährige Berlinale unter meinen persönlichen Schwerpunkt "Musik" stelle, gibt es in diesem Jahr eine neue Rubrik "Berlinaletag dd.mm als Musik"
Nach dem Dramafilm gestern, der in der Polarnacht spielte, kann die Musik für den gestrigen Tag nur der Titel "Eiszeit" sein:

Neue Brote

Heute ist der zweite Brottag und da gestern trotz Chicoree-Protection die leckere Füllung nicht so richtig im Bagutte bleiben wollte (zum Glück hatten wir Servietten dabei :-), greife ich heute wieder zum altbewährten Toastbrot. Das Rezept ist ein Klassiker: Fein gewürfelte rote Beete mit Frischkäse und Meerrettich zu einem leckeren Aufstrich vermischt. Hmmmm! Und oben drauf noch Kresse - nicht zu wenig!
Da noch Thunfisch und Ei von gestern übrig war, habe ich noch eine zweite Variante gemacht, in der diese dazu kommen. Das ist lecker! Thun und rote Beete gehen ja wunderbar zusammen, vor allem mit dem Meerrettich. Schleck!

Nobody wants the night

Tja, ehrlich gesagt, hat mich der Film gelangweilt. Ich fand die Story zu platt: Bornierte Frau um die Jahrhundertwende wird von Naturgewalten und einfachen Menschen zur Einsicht gebracht. Die durchweg guten Schauspieler konnten es auch nicht retten. Sehenswert Gabriel Byrne in der Rolle von Bram Trevor als Führer durch das Eis. Für mich war das die einzige Rolle, zu der ich eine Beziehung aufbauen konnte. Ansonsten konnte mich der Film nicht packen.
Nachdenken kann man schon darüber. Zum Beispiel, warum riskieren Menschen gegen besseres Wissen ihr Leben? Was sind die Motive dafür? Leider geht der Film nur oberflächlich darauf ein - wieder mal sind es Liebe, Ruhm oder Ehre. Nur die Motive von Trevor bleiben unklar, vielleicht bleibt er deswegen auch die einzig interessante Figur.
Leider gibt es wenig von der grandiosen Natur zu sehen - wahrscheinlich weil das der Story die Schau gestohlen hätte.
Echt nervig fand ich die unglaublich nervöse Kamera, die unmotiviert hin und her schwankte.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Berlinalestart

Wie schön Berlin zum Berlinalestart ist ... Ein dicker riesengrosser Mond hängt neben dem Fernsehturm und der rote Teppich ist noch ganz frisch und sauber.

Knapp geschafft

Alles ein bisschen knapp, aber wir schaffen's genau zum Einlass in den Friedrichstadtpalast. Jetzt kann's eigentlich losgehen :-)

Kartentisch

Als ich in die Wohnung komme, sieht der Tisch so aus: All unsere Tickets. Und es werden noch viel mehr.
Das Foto muss ich unscharf machen, damit die Barcodes und Nummern nicht zu lesen sind. ;-)

Musik-Berlinale

Mein persönlicher Schwerpunkt in diesem Jahr werden Filme sein, die mit Musik zu tun haben. Hat sicher auch damit zu tun, dass ich gerade intensiv Gitarre übe.
Dieter Kosslick hat behauptet Schwerpunkt ist "Frauen in herausfordernden Situationen" oder so ähnlich. Da hab ich aber schnell drüber gelesen. Dieter Kosslick behauptet ja immer, dass es einen Schwerpunkt "Irgendwas mit Frauen" gibt.
Ich selber entdeck' dann immer ganz andere Focusthemen und Rubriken.

In diesem Jahr gibt es viele Filme über Musik und Musiker.
Wir haben schon Karten für
- die Premiere von "Love & Mercy" die Geschichte der Beach boys
- that Beat Beneath my feet: Über einen gemobten Teenager, der über einem abgewrackten Rockstar wohnt. (Unser Abschlussfilmam Sonntag)
- dann: What happened to Miss Simone über die politischen Aktivitäten der Sängerin und Pianistin Nina Simone
- und ein Film über Kurt Cobain von Nirwana.
Mal sehen was noch dazu kommt.

Auf dem Weg nach Berlin

Wie schön. Zug rechtzeitig geschafft und jetzt bin ich auf dem Weg zu Berlinalebroten und dem Eröffnungsfilm.

Gut verpackt

Den Chicoree benutze ich, um die Creme aus Avocado, Eiern und Thunfisch so zu verpacken, dass das Baguette nicht aufgeweicht wird und beim zubeißen nicht gleich alles rausgedrückt wird. Sieht doch toll aus, oder?