Donnerstag, 22. Februar 2018

Meine Meinung zu „Rückenwind von vorn“


Genre: fast ein Coming of Age-Film, der Film vor einem Roadmovie
Empfehlung: unbedingt

Inhalt: Charlie ist Ende zwanzig, Lehrerin und ein bisschen orientierungslos. Um sie rum scheinen alle zu wissen, was sie wollen. Am Anfang werden alle Freunde von Charlie abgeklappert: Die eine verschwindet nach Süd-Korea, die andere hat mittlerweile ein Kind und (besonders liebenswert) ihr Kollege verfolgt mit seinem Wohnwagenkauf ein besonderes Ziel: In die Balkanländer reisen und überall halten, wo es gut riecht.
Aber Charlie hat nicht nur ihre Freunde, die ihr zeigen, dass Entscheidung gefällt wurden, sie hat auch ihre Grossmutter, die sie liebt. Und ihr Grossmutter liebt ihr Leben und ist schwerst krank.

In der Filmbeschreibung steht unter anderem etwas über „Erwachsen werden" und „Erwachsen sein". Ich persönlich finde, dass das nicht so ganz trifft. Charlie ist 28. Ich würde eher resümieren, „Entwicklung im Erwachsenenleben".
Und was ich an diesem Film so liebe, ist dass Charlie sich für alles Zeit nimmt und prüft. Vielleicht wäre sie gerne schneller ... aber manche Themen benötigen halt Zeit.

Wie gut, dass sie ihren genussfreudigen, lebensfrohen Kollegen Gerry neben sich hat. Der nimmt sich nämlich auch Zeit für seine Ziele und Träume.

Und das ist der Film, das Roadmovie, den ich als nächstes sehen will, Gerry wie er in seinem Wohnmobil im Balkan unterwegs ist, immer hält er dort, wo es gut riecht. Dort will er aussteigen und essen. Auf den Film freue ich mich schon.
Und wenn die Reise vorbei ist, gibt es den nächsten Film, in dem er das Kochbuch schreibt.

Szene, die in Erinnerung bleibt: Gerry, der Charlie's Gulasch kostet. Sehr reduzierte, aber effektvolle Mimik.

Rückenwind von vorn

Dienstag, 20. Februar 2018

Was wäre, wenn ...



















... ich jetzt auf der Berlinale wäre und Durst hätte. Dann würde ich beim Streetfood zu diesem schönen Käsespätzle-Wagen gehen und mir Sprüdel holen. Der Wagen wird von Franzosen betrieben und es gibt dort Wasser mit Akzent: „Wollen sie mit Sprüdel oder ohne Sprüdel?"

Die Akademie

Die Akademie der Künste ist auch immer ein Teil der Berlinale und sie steht im wunderbaren Hansaviertel. Auf http://jannes-alltag.blogspot.de/?m=1
Gibt es heute unter anderen wunderbare Fotos von eben dieser Akademie. 
Das wäre auch mal ein Plan für eine Berlinale: Eine Vorstellung in jeder Spielstätte, die eingebunden ist. Vielleicht nach Alphabet. Und dann immer die Filme sehen, die kommen.



Statt Kino ...

... sieht es bei mir heute so aus. Und wo ich gerade auf einen so schöne Architektur schaue, fällt mir gleich der nächste Post ein.

Meine Meinung zu „Storkow - Kalifornia“


Genre: Anti-Drogenfilm mit Wackelkamera
Empfehlung: Ich konnte den beiden schwerst drogensüchtigen in der Geschichte nur schwer zusehen.

Inhalt: Der Inhalt ist sehr ausführlich unter dem Berlinalelink beschrieben: Storkow Kalifornia
Dabei heisst „ausführlich" nicht unbedingt, dass viel Text nötig ist. Alles was dort unter dem Berlinalelink steht, reicht im Grunde:
Sunny und seine Mutter Nena, beide sind schwerst drogenabhängig, stecken fest im Leben und aneinander. 
Die Verkehrspolizistin Liv, der Sunny begegnet, stellt einen Lichtblick, einen Ausweg dar. 
Sunny muss seine eigenen Wege gehen, ohne seine Mutter Nena und ohne die Polizei. 

Das war überhaupt kein Film für mich. Nicht weil er schlecht war. Ich hatte gehofft, der Focus liegt auf der Emanzipation von Sunny und dieser Weg hatte mich interessiert. Der Film hört jedoch da auf, wo er für mich anfangen sollte, nämlich da, wo es einen winzigen Funken Hoffnung gibt. 
Die manipulative Abhängigkeit in der die Mutter und Sunny stecken ist unerträglich. Wohl weil sie so gut gespielt ist. 
Wie die Mutter Sunny als Partnerersatz benutzt, wie sie seine Gehversuche zu zerstören versucht, wie sie ihn mit Drogen vollstopfen will. Und wie Sunny darauf eingeht und sich um den Finger wickeln lässt, weil er Angst vor einer Eigenständigkeit hat. Nur ein winziger Hoffnungsschimmer am Ende es Films. Ich ertrage das nicht gut. 

In der Diskussion danach gibt es einen wirklich sehr treffenden Kommentar von einer jungen Mutter zu diesem Film. Sie meldet sich und gibt sich als junge Mutter zu erkennen. „Das ist einer der besten Anti-Drogen-Filme, die ich kenne. Und zwar weil nicht nur gezeigt wird, wie Drogen ein einziges Leben zerstören, sondern weil deutlich sichtbar ist, wie Drogenabhängigkeit auch das Leben der nachfolgenden Generation und des Umfelds zerstört."
Sie spricht mir aus dem Herzen. 

Ich freue mich auf den nächsten Blogeintrag  "Meine Meinung zu ….".  Da ist nämlich eines meiner absoluten Highlights des Berlinale - WE dran.

Montag, 19. Februar 2018

Tanzender Rettich

Ich muss immernoch ein wenig den Film von gestern Abend verstehen. Wir haben einen chinesischen Film über einen kleinen tanzenden Rettich gesehen, der immer „Huba, Huba" sagt.
Das Kino war voll mit chinesischem Publikum, denn in China ist dieser Film ein Strassenfeger.
Auf dem Bild ein Fan, der den Rettich sogar auf der Jacke trägt.

Was wäre, wenn ...

... ich jetzt auf der Berlinale wäre und Hunger hätte. ...
Dann würde ich heute vielleicht mal mexikanisches Essen ausprobieren. Dieser Wagen hier ist bekannt aus der „Karawane der Köche", so konnte ich lesen.
Leider weiss ich aber nicht was die Karawane der Köche ist. :-(

Pause

Pause! Nicht auf der Berlinale, sondern auf der Arbeit. Der schöne Sonnenschein hier, entschädigt dafür, dass ich nicht in einem dunklen Kino sitzen darf ;-)

Berlinale zu Hause


Wir kommen von der Spätvorstellung und ich sitze noch ein bisschen auf dem Sofa und schaue Berichterstattung zur Berlinale. Beim Rumsurfen finde ich eine Perle.
Wer mal einen Film sehen will, an den ich sehr, sehr gute Berlinale - Erinnerungen haben, der ist hier richtig. Oben seht ihr den Trailer zum Film "Die mit dem Bauch tanzen".

Den gesamten Film könnt ihr bis zum 12.4.2018 sehen, wenn ihr diesem Link hier folgt: Film: Die mit dem Bauch tanzen

Und hier nochmal meine Posts damals:
Kritik zu "Die mit dem Bauch tanzen"
Megaspass mit Bauchtanzstars


Sonntag, 18. Februar 2018

Statt Berlinalebrote

Heute abend gibt es statt Berlinalebroten einen Abstecher in ein hawaiianschen Imbiss in der Oranienburger. So lecker.

Sehnsucht

Ein schönes langes Berlinale-Wochenende geht zwar zu Ende, aber ich habe ja erst über 3 von 9 Filmen geschrieben, also werde ich noch ein bisschen weiter bloggen und die Berlinale von der Ferne aus verfolgen. Steve und ich warten auf unseren letzten Film heute. Es ist wohl ein japanischer Fantasy-Film.

First class

Wir sitzen in den First Class Sitzen des Zoo Palast. Die Lehne geht sanft nach hinten und dabei fahren die Fussstützen aus.Toll.

Meine Meinung zu „The Bookshop“



Genre: Biblophile Tragödie
Empfehlung: Ein wunderbarer Sonntag-Nachmittag-Film

Inhalt: Florence ist eine nette, junge und vor allen Dingen brave Witwe. In den späten 1950er Jahren möchte sie in einer kleinen englischen Stadt einen netten, braven Buchladen eröffnen. Die Honoratioren der kleinen Stadt möchten lieber ein Kulturzentrum eröffnen. Sie mögen keine Bücher oder keine alleinstehenden Frauen oder keinen Verlust über die Kontrolle von Häusern und Grundstücke. Was genau sie nicht mögen wird nicht so richtig klar, vielleicht weil ich zwischendurch ein wenig geschlafen habe. (Ich weiss nicht warum, langweilig war der Film nicht).
Florence nimmt, sehr brav, all die Hürde, die ihr in den Weg gelegt wurden und eröffnet ihren Laden. Und, oh Wunder, sie bekommt ihn sogar richtig gut in Gang. Dabei hilft ihr die kleine Christine und der biblophile Mr. Brundish.
Es kommt dann, wie es kommen musste, is ja 'ne Tragödie, ihre arroganten Gegner sorgen dafür, dass die Geschichte nicht gut aus geht und dass sie ihren Buchladen wieder verliert. Die letzte Szene: Florence und Christine, jede auf dem Weg zu einem Neuanfang.

Mich nervt ein wenig, dass sich nur die Geschichte entwickelt und nicht die Figuren. Das ist ein bisschen wie bei Lessings „Nathan, der Weise". (Nathan ist am Anfang weise und bleibt es auch und Rachel ist am Anfang gut und schön und bleibt es auch) Also mehr wie eine Fabel. So ein bisschen belehrend. Ich bin ja ein Fan von Happy Ends, vielleicht nöle ich deshalb rum. Die arme Florence nimmt so viele Hürden auf dem Weg zur Eröffnung des Ladens, das muss sich doch als persönlicher Entwicklungsprozess niederschlagen. Entweder hätte sie schon da den Laden woanders aufmachen sollen oder, nach all den Hürden, ist sie so taff, dass ihr die Knall-Chargen aus dem Dorf gar nix gönnen. Grummel, grummel.

Szene, die in Erinnerung bleibt: Florence ist bei der bösen Mrs. Gamart eingeladen und holt sich Rat, wie sie sich denn kleiden soll. Der Rat ist genauso böse, wie Mrs. Gamart. Auf dem Fest ist sie die einzige in rot und die einzige, die nicht lang trägt. Dann raunt ihr jemand zu: Rot ist die Farbe der Dienstmädchen, wenn sie einen freien Tag haben.
(Verdammt. Na und, hat denn niemand den wunderbaren Volant aus Plisee am Saum gesehen? Der ist doch Klassen besser als das ganze Pastellzeug im Raum.)

Vorhang im Zoo Palast 2

Wunderbares einladendes tiefes Rot. Samt.

Betankung

Endlich :-)
Diesmal neu auf der Berlinale: Eine Station zum Handy laden. Das hat soooooooooooooooooooooooooooooooooo lange gefehlt.
Und um es perfekt zu machen. Sind auch noch die Ladekabel verfügbar. Danke 🙏

Statt Berlinalebrote

Nachdem Frühfilm gibt es ein sehr leckeres Frühstück im Café des Walldorf- Astoria. Das ist wirklich tolle Wellness - Berlinale.

Vorhang im Zoo Palast - Saal 1

Der wunderbare, voluminöse, wallende, goldglänzenden Vorhang im Saal 1 des Zoo Palast. Ein Traum.

Selbstmitleid - besser als Winterdepression


Dass ich auch immer auf die Musik achte, wissen sicher viele Blogleser.

Den schönsten deutschen Schlager seit langem habe ich gestern in dem wunderbaren Film „Rückenwind von vorn" gesehen und gehört . Das Lied heisst „Selbstmitleid" und es geht ungefähr so:


Selbstmitleid - Das ist die schönste Jahreszeit
Viel schöner noch als Winterdepression

Denn da hat man nur im Winter was davon ...

Unbedingt das Video in you tube ansehen:
https://m.youtube.com/watch?v=tvQoOLg2i6Y

Typisch Berlinale

Es ist vor 09:00 Uhr und es hat sich schon eine lange Schlange vor dem Zoo Palast gebildet. Berlinale eben.

Samstag, 17. Februar 2018

Irgendwas ist anders

Sonst war der rote Teppich beim Friedrichstadtpalast übrigens immer am Haupteingang. In diesem Jahr kommt man durch die Nebentür hinein. Sonderbar

Outfit-Fragen

Heute abend gehen wir mit Freunden in eine Vorstellung und danach einen Cocktail trinken. Die Outfit-Frage tritt auf. Ich löse sie mit: Bequeme Samthose, eleganter Feinstrick und spektakuläre Ohrringe. Super bequem im Kino und schick in der Bar.

Meine Meinung zu „Wild Relatives“


Genre: Dokumentarfilm oder besser „Durch eine Dokumentation surfen-Film"
Empfehlung: Interessanter Einblick in andere Kulturen.

Inhalt:
Der Mann und ich kommen aus dem Kino.
Ich so: „Was war jetzt das Thema des Films? Was kann man über den Inhalt sagen? Das war ein Film über (überlegt) .....
Er so: Samen (Pause) ... Man kann sagen das war ein Film über Samen.
(Beide überlegen): Und die Organisation ICARDA.
Ja, und genauso ist es.

In diesem Film begleiten wir die Regisseurin Jamana Manna bei der Entwicklung eines Themas für einen Dokumentarfilm. Jamana, die mit der arabischen und der norwegischen Kultur vertraut ist, erfuhr von der Organisation ICARDA. Diese Organisation hat den Anspruch eine Samendatenbank für das Saatgut der Welt zu betreiben. Im Film lernen wir die Labore im Libanon und in Norwegen kennen.
Und das ist das zentrale Motiv in diesem Film: Wir lernen. Fakten. Haltungen. Kulturen. Problemstellung. So wie sich wohl die Regisseurin das Thema erschlossen hat. Sehr assoziativ. Wir erfahren, dass die Dependance im Libanon eröffnet wurde, weil der ursprüngliche Ort im arabischen Raum, Aleppo, vom Krieg betroffen ist. Zur Eröffnung des Instituts im Libanon hört man den lokalen Dichter Gedichte vortragen. (Der lokale Dichter taucht immer wieder mit Versen aus dem Off, unterlegt mit Hall, auf. Arabisch kann eine sehr melodische Sprache sein.)
ICARDA bewahrt kein Saatgut, sondern produziert Gen-stabiles neues Saatgut. Gestartet wird mit dem wilden ursprünglichen Saatgut, künstlich werden neue Generationen erzeugt, die „bessere" Eigenschaften als die wilden Verwandten haben sollen. Nicht. Gut. Das.
Im Libanon arbeiten junge Frauen auf den Feldern von ICARDA. Unter anderem werden Vögel vertrieben, indem die Frauen lärmend übers Feld laufen. Eine der Frauen hat einen Ghettoblaster mitgebracht, stellt ihn auf volle Lautstärke und tanzt, tanzt, tanzt. „Ich gehe gerne zur Arbeit. Hier habe ich mehr Spass als zu Hause". Kein Vogel da.
Die Station in Norwegen besteht aus einem Fahrstuhl (oberhalb der Erde) und einem Schacht im Permafrostboden von Spitzbergen. Wir lernen den Priester von Longyearbyen kennen und einen Forscher aus Tromsø. Vor den Toren der Stadt klettern beide auf einem Holzgestell rum. Der Priester sieht in seinem Messgewand aus wie ein bunter Batman. Im Institut in Norwegen sind sie davon überzeugt, dass ICARDA etwas Gutes ist.
Im Libanon bei einem Bauern, der sein Saatgut selber produziert. Er freut sich über natürlich produziertes Saatgut und über jeden kleinen Regenwurm im Boden. Er redet mit den Regenwürmern liebevoll wie mit einem geliebten Haustier.
Der Film ist zu Ende.

Szene, die in Erinnerung bleibt: Der Priester, also der bunte Batman und der Forscher, mit rotem Anorak und pink-farbener Mütze
Batman: „Die Pflanzenwelt in Spitzbergen verändert sich. Im letzten Jahr hatte ein Bekannter neben der Haustür eine Pflanze, die war schon 47cm hoch"
Forscher: „So hoch?"
Batman: „Ja, das gab es noch nie hier. Eine so hohe Pflanze. Wir haben sie mit der Wurzel aus gerissen und einen Stein aufs Loch gelegt."
Beide schweigen
Batman: „Schau wie schön das aussieht mit den bunten Häusern dahinten"
Forscher: „Ich bin farbenblind"
Batman: "Nein. .... ist das nicht langweilig?"
Beide schweigen
Batman: „In der Kirche reden wir ja immer vom „Ende aller Tage". Kennt ihr das in der Forschung auch?"
Forscher: „Nein, nein. Wir betrachten alles rein wissenschaftlich. Wir wissen die Sonne wird explodieren und die Erde mitreißen"
Schweigen.

Die Regisseurin, fand übrigens durch Zufall heraus, dass die beiden beste Freunde sind.

Lange Schlange

Als wir heute um 12:00 (halbe Stunde vor Filmbeginn) zum Colosseum kommen, ist das Kino noch nicht mal auf. Das ist wirklich erstaunlich. Die Schlange geht schon weit ums Kino rum. Ob vielleicht jemand verschlafen hat?
Als sich die Türen öffnen gibt es Durcheinander und Gedränge. Ich ärgere mich. Wann haben die Menschen eigentlich verlernt zu reden? Ich bin jedenfalls irgendwann verwirrt, weil ich in dem Durcheinander nicht weiss, wo ich hin soll und niemand hilft. Stattdessen stummes aneinander Drücken in unübersichtlichem Foyer.

Statt Berlinalebrote

Vor unserem ersten Film heute, haben wir uns mit einem leckeren Smoothie bei „liquid garden" gestärkt, sehr lecker. Ich habe einen Smoothie mit Roter Beete und Avocado gewählt.

Vorhang im Colosseum

Der Vorhang im Colosseum in der Schönhauser Str.
Wir sind unschlüssig, ob er gold oder silber ist. Auf jeden Fall ist er schön

Freitag, 16. Februar 2018

Vorhang in der Akademie der Künste

Der Vorhang in der Akademie der Künste ist auch schwarz. Wie gestern. Und offen.

Meine Meinung zu „Isle of Dogs“


Genre: Stop-Motion-Trickfilm
Empfehlung: Vergnüglich. Und wer sich für alles andere interessiert ausser einem Sog erzeugenden Plot, wird reichlich belohnt.

Zum Inhalt:
Ich muss zugeben, wenn ich über Filme schreibe und kurz den Inhalt beschreiben will, muss ich immer erst nachlesen.
Ich lese also nach. Über „Isle of Dogs" heisst es knapp: „Ein kleiner Junge suchte auf einer Insel die als Mülldeponie genutzt wird nach seinem Hund."
Ich habe einen andern Film gesehen: Hunde kämpfen um ihr Überleben, denn der korrupte Bürgermeisters Kobayashi, will alle Hunde aus Megasaki-City umbringen. Dabei bekommen sie Hilfe von einem kleinen Jungen, der seinen Hund sucht, einem mutigen, trotzigen Mädchen und einigen wenigen Unterstützern. Die Hunde entkommen ihrer Vernichtung.
Ein Film über Mut (das Mädchen) und Liebe (der kleine Junge liebt seine Humd) über Einsamkeit und frühe Prägungen (der Streuner) über Unterstützung (Rex, King, Boss, Dude, Chief und die ganze Hundebande) und Kampf. .... und irgendwie ein Film über Umweltschutz. Die Hunde werden beispielsweise auf einer Insel ausgesetzt, die als Mülldeponie dient. In der ersten Szene ein düsteres Gebirge aus zusammengepresstem Blech, nur Blech. Ich denke an den Dreck und Müll durch Autos.
Dann eine Hölle aus verdreckten Plastikflaschen. Ich denke an die mit Plastik verseuchten Meere. Eine geöffnete Tüte mit angesammelten Lebensmitteln. Ich denke an die Verschwendung von Lebensmitteln. Der Müll bei Wes Anderson ist immer irgendwie aufgeräumt und trotzdem Müll.

Auch wenn die Art, wie die die Gesichte erzählt wird, nicht nachhaltig in den Bann ziehen konnte, mir hat der Film viel Vergnügen bereitet, weil er als Film so fantastisch gemacht ist. Und das liegt an Wes Anderson grosser Liebe zum Detail. Die Filmmusik ist anders und toll. Der Ton fantastisch. Alles Bellen ist ins Englische übersetzt, alle Menschen reden in ihrer Muttersprache. Die Farben, die Puppen, die Ausstattung, all das ein Fest.

Szene, die im Erinnerung bleibt: Der Streuner, der klassische Outlaw, der Einzelgänger kämpft für andere. Nach dem Kampf steht er zerrupft mit einem blauen und einem roten Augen da. Bemitleidenswert? Nein, stolz.
Isle of Dogs

Kimchi

Mmh, lecker unser Kimchi. Also das Berlinale Street Food ist eine der leckersten Innovationen der letzten Jahre.

Statt Berlinalebrote

Für die Berlinalebrote ist es an einem Wochenende zu kurz, deshalb gibt es super leckeres Essen von Berlinale Street Food. Heute sind wir bei Fräulein Kimchi.

Geblendet

Die freie Zeit in Berlin nutze ich auch für den Augenarzt. Alles okay. Nur dass die Augen sehr, sehr trocken sind. Tropfen.
Ich bekomme Atropin, um die Netzhaut zu untersuchen. Jetzt sind meine Pupillen dauerhaft weitgestellt und ich bin permanent geblendet. Hoffentlich hat sich das bis zum ersten Film wieder gelegt ... mit Sonnenbrille im Kino wäre komisch.

Tickets abholen

Wir holen die wenigen Tickets ab, die wir für ein langes Wochenende benötigen.
Hier in den Potsdamer Platz Arkaden überkommt mich dann doch schon die Sehnsucht nach einem langen Berlinaleurlaub. Wir haben uns aus guten Grund anders entschieden.

Enttäuscht von der Eröffnungsgala

Gleich vorweg in Kurzform: 

  • Das Beste an der Eröffnungsgala war die Kameraführung. 
  • Monika Grütters gibt der Veranstaltung mehr Würde und erinnert daran wie Frauen sich ihren Platz in der Filmindustrie eroberten: In Männerkleidung. Kleidung machte und macht Aussagen. Zitat: "Die Freiheit der Kunst darf nicht unter denen leiden, die im Namen der Kunst Macht missbrauchen."
  • Michael Müller (Hinweis: Regierender Bürgermeister in Berlin) findet keinen Fokus. Filmstadt Berlin, Flüchtlingskrise, Wiedervereinigung, Nationalismus, ach ja und #MeeToo. Zitat: „Das muss auch mal gesagt werden"
  • Dieter Kosslick kann immer noch nicht öffentlich reden und macht einen Kalauer über den Namen von Lars von Triers Hund (Dog-ma). Zitat: (Lieber nicht :-) )
  • Mein persönliches Highlight:  Die Initiative #nobodydoll trägt Früchte. Ich sehe viele sehr lässig gekleidete Schauspielerinnen, die das Bild von Frauen in dünner, eleganter Abendrobe ergänzen. Ich sehe coole, bequeme, warme und sehr individuelle Mode. Wer mehr wissen will hier ein Link zu einem kurzen interessanten Video: http://www.ardmediathek.de/tv/Berlinale-Studio/Für-mehr-Gleichberechtigung-auf-dem-Rote/rbb-Fernsehen/Video?bcastId=6392536&documentId=50056752



Die längere Fassung

Im Saal des Friedrichstadt-Palast, habe ich gestern oft auf den dunklen Boden gestarrt. Dann habe ich mich auf meine Oberschenkel aufgestützt, um meinen Kopf in den Händen zu halten. Das ist eine unbequeme Haltung in Klappsitzen. Ich habe das gemacht, damit ich mir unauffällig die Ohren zu halten kann. So intensiv war ich mit fremdschämen beschäftigt. 

Dann kam der einnickende Jeff Goldblum in den Kamerafokus. Diese Aufnahme wird unter anderem direkt auf die Bühne übertragen. Der riesige Screen hinter Anke Engelke, ausgefüllt von einem Mann mit Augenliedern auf halb acht. Die intensiven Fremdschäm-Momente überwinde ich, um nicht die aussagekräftigsten Momente der Eröffnung zu verpassen. 

Ich bin ein grosser Fan der wunderbaren Anke Engelke. Doch diesmal frage ich mich: Wer schreibt ihr die Witze? Es gibt ein ernstes internationales Thema, dass nicht nur die Filmindustrie umkrempelt und aufwühlt: #metoo. 
Ich hatte mich im vorhin auf Anke Engelkes pointierte, witzige Analyse gefreut. Ich wurde enttäuscht. Kostprobe: Sie kündigt das aktuelle wichtigste Thema an, das Thema, das alle bewegt und beschäftigt. Und dann kommt „Ich weiss auch nicht wie es Helene Fischer geht". Helene Fischer - Bashing statt #Metoo - Kommentar. (Nur zur Erinnerung: Die erfolgreiche, nur im deutschsprachigen Raum bekannte Helene Fischer polarisiert oft, weil ihr vorgeworfen wird, sie sei „zu perfekt"). 
Oder so: "Es kommt nicht darauf an, welchen Stoff man auf der Haut trägt oder über welchen Stoff man geht, sondern wie man sich verhält." Feingefühl gegenüber den internationalen Gästen, die sich im Rahmen der #Metoo - Debatte bereits positioniert haben, geht anders. Entsprechend ist die Stimmung im Saal. 
Anke Engelke scheint dies zu merken. Denn sie begibt sich auf die Suche nach Besuchern im Saal, die sich amüsieren. "Ich wünschte, ich hätte einen Kopfhörer, für die Übersetzung. Das deutschsprachige Publikum scheint sich zu amüsieren." … So ein Kommentar von amerikanischer Seite. Paraguay lacht, stellt sie irgendwann erleichtert fest. Und "Paraguay lacht" wird erleichtert und wiederholt am Abend festgestellt. 
Welche Themen fehlen mir noch: Der Kalauer aus den letzten Jahren (Berliner Flughafen) wäre immer noch angebracht und ein guter solcher. Ein bisschen Selbstreflexion: Eine Parallele zwischen unserer Regierungsbildung und der Suche nach einem Nachfolger von Dieter Kosslick hätte mir gefallen  …. und hätte vielleicht auch das internationale Publikum unterhalten. 

Irgendwann ist jedenfalls klar, zu drehen ist die Stimmung nicht mehr. Glücklicherweise wird dies von der versierten Moderatorin wahrgenommen und so bringt sie die Gala in netter, ehrlicher, aber wenig spektakulärer Form zu Ende. Paraguay ist bis zum Schluss einfach vergnügt und Jeff Goldblum schläft mittlerweile tief.



Donnerstag, 15. Februar 2018

Vorhang

Keine Ahnung das wievielte mal ich die Berlinale besuche. Jedenfalls fällt es mir schwer ein Foto zu schießen, dass ich noch nie gemacht habe.

Ich stelle euch heute einmal den den Vorhang im Friedrichstadt-Palast vor. Er ist schwarz. Hat nix mit #metoo zu tun, der ist immer schwarz. Ich finde ihn schön. Mir fällt das leicht, weil ich einfach Stoffe mag. Textilien sind toll. Auch in schwarz und als Vorhang.

Berlinalestart im Friedrichstadt-Palast

In diesem Jahr haben wir keinen Berlinale-Urlaub. Aber wir gönnen uns ein langes Berlinale-Wochenende und jetzt, wo ich im Hochparterre im Friedrichstadtpalast bin, überkommt mich auch die Blogger-Lust. Durch Zufall oder besser: Durch Frank, haben wir noch Karten für den Eröffnungsfilm von Wes Anderson bekommen. Ich bin gespannt.