Montag, 16. September 2013

Mehr über Whiskey

Hier ein Bild der kleinen, sehr exklusiven Bar von Simon, an der wir gestern so viel gelernt haben. Hinter allen Türen stehen etliche Flaschen. Kein Whisky, der uns eingefallen ist, den er nicht da hatte. (Hinter mir sind auch noch Schränke)
Wir haben bei ihm einen 14jährigen Oban mit 40+x % Alkohol, eine private Abfüllung von ungefärbtem und ungekühlt gefiltertem Whisky für Mitarbeiter der Highland Park Distillery mit 50+x% Alkohol und einen Longmorn, Cask Strength, mit 60+x% Alkohol getrunken. Natürlich haben wir uns die Gläser geteilt und keine ganzen Portionen gehabt. Sonst hätten wir uns nicht mehr unterhalten können.

Hier noch ein paar Informationen, die mir komplett unbekannt waren:
- die Farbe eines Whiskys ist in der Regel unwichtig. Fast alle Whiskys sind mit geschmacksneutraler Karamelfarbe gefärbt (Ähnlich wie Balsamicos). Whisky ist nur dann ungefärbt, wenn drauf steht: Ungefärbt. Leider muss nicht angegeben werden, welche Farbe genau benutzt wird. Für Alkohol gelten andere Regelungen als für Lebensmittel. (Meine Allergie geschultes Wissens sagt nur der Farbstoff E 105d ist komplett problemlos, E 105a-c nicht)
- wichtig ist z.b. die Viskosität. Der Whiskey fließt leicht ölig am Glas runter. Die Art der Schlieren und das Tempo in dem der Whisky läuft, geben einen Hinweis auf den Alkoholgehalt.
- den höchsten pro Kopf Verbrauch für Spitzen - Whiskeys (Blended) hat Frankreich. Er ist doppelt so hoch wie bei den Briten. Bei Malts sind die Franzosen die zweiten, nach den USA. Auch wieder doppelt so hoch wie Die Briten (Zahlen aus dem Whiskey Yearbook 2012)
- bei ungekühlt gefiltertem (not chill filtered muss auf der Flasche stehen) Whisky könnte dieser bei Zugabe von Wasser milchig werden.
- die meisten Whiskys sind gekühlt gefiltert (chill filtered). Dabei werden dem Whisky beim Filtern, neben Schwebstoffen auch die Stoffe entzogen, die ihn milchig machen würden. Puristen behaupten der Whisky schmeckt dann auch anders.
Simon war ein toller Whiskey-Lehrer, kein Purist, sondern voller Neugierde und Offenheit für die Distillerien und ihre Arbeit, verbunden mit klaren Werten.
Dass wir nebenbei noch unsere cineastische Leidenschaft ausleben konnten, hat der Mann ja schon geschrieben: Blake 7 (SiFi) und 2012 (eine Pre-London Olympic Comedy)