Mittwoch, 13. Februar 2013

Kritik zu 'Computer Chess'

Genre: Mmh .... ähm, Computerfilm aus den 80ern, dass ist dann wohl das Genre 'Historienfilm'

Empfehlung: Is was für Nerds. Also
Fans von Brillenmode à la Bill Gates oder
Fans von bernsteinfarbener Schrift auf schwarzem Hintergrund oder
Fans von Computermodellen, die sich nur auf Rollwagen durch die Gegend schieben lassen.

Inhalt: Der Konferenzraum eines Hotels in den 80ern. Die Aufgabe ein Schachprogramm zu schreiben, dass einen Menschen besiegt. Ein freischaffender Programmierer, der kein Zimmer im Hotel mehr findet und immer woanders übernachten muss (eine permanente Erinnerung an das 'Problem des Handlungsreisenden', dass wohl in jedem Informatikstudium auftaucht).
Dazu eine Gruppe im selben Hotel, die gerade eine psychologische Encounter-Erfahrung für Paare anbietet. Einmal müssen sich die Schachspieler und die Encountergruppe den Saal teilen.  
Ein Gewinner und ein Computerprogramm, das selbstzerstörerisch arbeitet, wenn es gegen andere Computer spielt und brilliert sobald ein Mensch der Gegner ist.
Eine PDP 11, die der Regisseur in einem Second Hand Shop in Texas gefunden hat. 
...... Ich kann den Inhalt nicht besser beschreiben. Aber im Netz findet man sicher mehr Informationen über die PDP 11 oder über Encounter.

Szene, die besonders in Erinnerung blieb: Ein Computer soll eine (heutzutage) einfache Berechnung durchführen. Als das Ergebnis angezeigt wird, steht darunter der Hinweis: Sie haben 47 Sekunden auf die Antwort gewartet. 47 Sekunden - so lange - heute wird jeder nach 4 Sekunden nervös, wenn Google nicht gleich antwortet. Dickes Danke an die Nerds, die in den 80ern vertrauensvoll minutenlang auf die Ergebnisse ihrer Rechner warteten! 

Sonstiges Erlebnis am Rande: Der Film ist mit original Equipment aus den 80ern gedreht, z.B. einer alten Sony-Video-Kamera. Der Produzent des Films berichtet, dass er einen Schock bekam, als ihm klar wurde auf welches Equipment er sich verlassen musste. Kurzzeitig hatte er das Gefühl, sein Geld gleich zu verbrennen, wäre sinnvoller.

Berlinale-Link: