Donnerstag, 14. Februar 2013

Kritik zu 'Unter Menschen - Redemtion Impossible'

Genre: Tierfilm und Dokumentarfilm und irgendwie auch Kriminalfilm

Empfehlung: Hingehen, für Tierfreunde ein Muss. Dieser Film ist besonders anziehend für Vegetarier, Veganer und Tierschützer. Man sollte vermeiden Pelz zu tragen, wenn man sich den Film ansieht! Hinter mir in der Schlange wurde auch diskutiert ob Lederschuhe ethisch vertretbar sind. 

Inhalt: Eine Gruppe von Schimpansen, die in einem Pharmalabor für Tierversuche für einen Anti-Aids-Impfstoff benutzt wurden, werden langsam wieder resozialisiert und lernen wieder sehr langsam einfach nur 'Affe' zu sein.
Das ist der eine Erzählstrang. Der andere ist fast unglaublich. Ich erfahre wie viel Geld mit den Versuchstieren gemacht wurde. Ich erfahre, dass die Tiere illegal eingeführt wurden. Ich erfahre viel über Korruption beim WWF. Ich erfahre viel über die Firma Immuno, die die Affen benutzt hat. Ich erfahre, dass für jeden Affen im Labor zwischen 5-10 Schimpansen in der Natur getötet wurden. Und ich bin erschüttert, dass alle Tiere über 20-25 Jahre in winzigen Zellen gehalten wurden, die keine Käfigboden hatten, sondern nur Gitterstäbe. Und ich erfahre auch, dass ein arabischer Delegierter auf der Artenschutzkonferenz (auf der nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen unter Schutz gestellt werden) Mahagoni für eine Vogelart hält. 
Vor allen Dingen bin ich auch deshalb erschüttert, weil jedes kleine Kind  (oder jedes kleine Kind in den 80ern) weiss, dass Aids von Affen übertragen werden kann, dass aber nie ein Affe an Aids erkrankt ist. ....  Und wenn dann die Affen absichtlich infiziert werden und dieser Impfstoff den Affen gegeben wird, was beweist das dann? Dass die Affen mit Impfstoff nicht erkranken und ohne auch nicht oder was?

Szene, die besonders in Erinnerung blieb: Die Affen sehen zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Welt ohne Wand oder Glas. Sie spüren den Wind und sie hören Vögel. (Siehe Link zum ZDF)

Sonstiges Ereignis am Rande: Leider können die Affenpflegerinnen nicht auf der Berlinale dabei sein. Ihr Arbeitgeber hat es Ihnen untersagt. Die beiden Regisseure verwenden das Wort "Ausreiseverbot".

Berlinale Link: