Sonntag, 19. Februar 2017

Meine Meinung zu "Aus einem Jahr der Nichtereignisse"

Gestern haben wir noch zwei schöne Filme gesehen und von einem schreibe ich heute mal.

"Aus einem Jahr der Nichtereignisse" begleitet einen alten Bauern durch ein Jahr. Er kann sich nicht mehr vollständig bekleiden und seinen Hof kann er auch nicht mehr instand halten, aber um seine Tiere, Katzen, Hühner, Enten, Gänse, kann er sich noch gut kümmern. Die Kamera beobachtet Bauer Willi im Alltag. Mehr passiert nicht. Das langsame Tempo ist schön und erinnert mich an einen ganz ähnlichen Film, den ich mal auf der Berlinale gesehen habe.

Das spannende an diesem Film ist die Diskussion danach. Der grosse Teil des Publikums und das Regie-Duo reden begeistert von der gezeigten "Schönheit". Das kann ich für die Naturaufnahmen nachvollziehen. Als eine Zuschauerin den Film als voyeuristisch und kalt bezeichnet geht ein Raunen durch den Saal, als hätte sie etwas Böses getan. Der Regisseur pflaumt beleidigt zurück:"hätten wir aufräumen sollen". Ja, genau, denke ich, auf die Idee hätte man leicht kommen können.

Für mich ist das ein Film über Verfall und über die Unfähigkeit nach Hilfe zu fragen.