Mittwoch, 17. Februar 2016

Mapplethorpe: Look at the picture

Unser erster Dokumentarfilm öffnet den Blick für die Welt des Fotografen Robert Mapplethorpe.
Entlang der Planung einer Ausstellung zu seinem Werk werden Weggefährten, Familienangehörige und wenige Freunde zu Robert Mapplethorpe befragt. In Intervieweinblendungen kommt er selber zu Wort.

Mein vorherrschendes Gefühl nach dem Film ist Betroffenheit. Es ist sehr still im Publikum. Irgendwie beklemmend in dieses komplizierte Leben zu schauen. Mapplethorpes Karriere startet in Ende der 60er / Anfang der 70er in New York. Er will mit aller Macht Karriere machen, will bekannt werden, will und forciert dies mit einer Reihe von pornographischen SM-Fotos.
Ich finde diese Photos grenzwertig. Warum muss jemand so brutal mit sich oder anderen umgehen? Ich merke, dass ich diesen Bildern gar nicht so lange ausgesetzt sein will. Ich will selbst entscheiden, wann ich mir diese Fotos ansehe und wann es genug ist. ... Obwohl es nie nur einfach um einen platten Porn-Faktor geht.
Jedenfalls liefern die Bilder was Mapplethorpe kalkuliert: Aufmerksamkeit.
Später wird er manisch. Arbeitet ununterbrochen. Und es entstehen einzigartige Fotos. Besonders beeindruckend finde ich eines seiner letzten Bilder, ein Selbstporträt: Der Aids-kranke Mapplethorpe mit silbernem Totenkopf vor schwarzem Hintergrund. Viele tolle Fotos, ein schwieriges Gesamtwerk und ein relativ gefälliger Dokumentarfilm.

http://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201605317#tab=filmStills