Samstag, 13. Februar 2016

Filme zum Aussortieren - der Brief

Gestern habe ich 3 Filme gesehen, die aussortiert werden dürfen. Zu Hause sind wir gerade auch gross am entrümpeln. Ich denke in den grossen Archiven sollte man vielleicht auch hemmungsloser sein. Entrümpeln heisst ja nicht wegschmeissen, nein, auf Special Flohmärkten findet sich immer ein einzelner Liebhaber für dieses oder jenes.

Aber langsam. Der beste der schlechten 3 Filme heisst:

DER BRIEF

https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201602807#tab=filmStills

Hätte ich nur die Inhaltsangabe ernster genommen. „Körperlich eine Strapaze" stand da … völlig richtig diese Angabe. Der Plot ist recht einfach: Ein zufällig gefundener Brief wird persönlich zugestellt. Ende.

Dieser Plot animiert den Autor zu hemmungslos zusammengewürfelten Bildfolgen, z.B. Leute fallen von einem Dach, eine Meierei wird von Tomaten und Salat befreit, besonders ekelig in Grossaufnahme werden einem Protagonisten Finger abgeschnitten. Immerhin geht es so dilettantisch dabei zu, dass man den Trick erkennt … auch weil die Schauspieler immer grinsen müssen. Manchmal muss ich aber auch lachen. Wenn den Sargträgern immer wieder der Sarg entgleitet. Wenn äusserst umständlich der Weg beschrieben wird. Die ganze Zeit ist der Film laut. Alle reden durcheinander wie im absurden Theater. Ich muss an Dada denken.

Lichtblick:
Die Tochter den Regisseurs erklärt vor Filmstart die Situation ihres Vaters. Der Film sei entstanden, weil man etwas neues ausprobieren wollte. „Ich würde mich freuen, wenn ich sie nach Ende des Films auch noch so zahlreich im Kino sehe. … Sie werden schon sehen, was ich meine. Und ich hoffe, sie können den Film trotzdem auf eine eigene Art geniessen"