Dienstag, 10. Februar 2015

Meine Meinung zu "Woman in Gold"

Genre: Biopic und politischer Film

Empfehlung: Hingehen, vor dem Hintergund des Falls Cornelius Gurlitt hochaktuell

Inhalt: Maria Altmann und ihr Anwalt Eric Randolf Schoenberg kämpfen um Gemälde Gustav Klimts, die sich im Besitz von Marias Familie befanden und von den Nazis gestohlen wurden, was vom späteren österreichischen Staat geleugnet wurde.
Was der Film sehr gut rüberbringt, sind die Zweifel und Ängste, die die Protagonisten während ihres Kampfes durchleben, - lohnt das alles? ... will man sich wirklich aus der mühsam erarbeiteten Ruhe bringen lassen? Helen Mirren und Ryan Renolds spielen das toll.
Ich bin sehr mitgegangen in diesem Film. Und bei jeder Szene denke ich, was wenn deiner eigenen Familie, deine Eltern das angetan wurde? Gleichzeitig packt mich eine unglaubliche Wut, weil unglaubliche viele ähnliche Fälle von NS-Kunstraub einfach ausgesessen werden. Die staatlichen Behörden fahren allzuoft die Tatik "Verzögerung", so dass immer weniger Zeitzeugen, die Enteigungen bestätigen können.

Szene, die besonders in Erinnerung blieb: Der Fall ist gewonnen, gerade ist im Verhandlungssaal die Entscheidung gefallen, die berühmten Klimt - Gemälde entgültig an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Maria Altmann zieht sich zurück, sie fängt an zu weinen, all die Last der letzten Jahre fällt von ihr ab und dann vertraut sie ihrem Anwalt an: "Ich dachte jetzt ist etwas besser, anders. ... Aber es tut immer noch genauso weh ..."
Nach der Szene bin ich fertig. Sie geht mir durch und durch.

Nebenbei: Moritz Bleitreu als Klimt erzeugt unfreiwillige Lacher. Die Maske ist einfach nicht gut. Er sieht als Klimt aus wie ein verkleideter Seemann zum Fasching.

Woman in Gold