Donnerstag, 12. Februar 2015

Mr. Holmes

Dieser Film hat mir sehr gut gefallen. Das erste Highlight für mich in dieser Berlinale. Die Story in Kürze: Sherlock Holmes lebt im hohen Alter von 93 Jahren zurückgezogen auf dem Lande und kämpft um seine Erinnerungen die ihn nach und nach verlassen. Er weiß nicht einmal mehr, warum er sich vor 30 Jahren zurückgezogen hat, aber es hatte irgendetwas mit seinem letzten Fall zu tun. Geblieben ist ein Schmerz, der ihn nicht ruhen lässt. Als letztes lebendes Fossil seiner Generation gibt es niemanden mehr, den er fragen könnte. So ist er auf sich allein gestellt und reist bis in das ferne Japan, um dieses Rätsel zu lösen.

Am besten hat mir hier die schauspielerische Leistung gefallen. Herausragend der phantastische Ian McKellen in der Rolle von Holmes. Aber auch Laura Linney in der Rolle seiner Haushälterin Mrs. Munro und Hiroyuki Sanada als Holmes-Fan im fernen Japan überzeugen. Das Minenspiel von Mrs. Munro, wenn Holmes sie mal wieder mit seinem Sarkasmus brüskiert, spricht Bände. Jahre des Schmerzes um den vermissten Vater packt Hiroyuki Sanada in einen kurzen Augenblick der Selbstbeherrschung. Und natürlich Holmes, der sich Tag für Tag durch den immer dichter werdenden Nebel in seinen Erinnerungen tastet.

Schön fand ich, dass der Film trotz der großen Gefühle leichtfüßig daher kommt. Die ruhige Erzählweise, der Sarkasmus von Holmes und die grossartigen Bilder lassen mich in den Film eintauchen und mit Holmes seine Bienen bewundern, durch die Asche Hiroshimas laufen und bei Mr. Munro am Küchentisch sitzen, während Holmes die Tragik seines lange zurückliegenden letzten Falls Stück für Stück rekonstruiert, um dann endlich Frieden zu finden.