Samstag, 14. Februar 2015

Umbango

Umbango ist einer der letzten Filme des südafrikanischen B-Movie Genres, in dem Filme für das schwarze Publikum gedreht wurden, das nicht in die Kinos der weißen Bevölkerung durfte. Der Film "Joe Bullet" war einer der ersten dieser Filme und während dieser noch ziemlich schnell verboten wurde, hat die Zensur mittlerweile nachgelassen. Mit Umbango gab es solche Probleme dann nicht mehr. Hier "darf" ein (böser) Schwarzer sogar einen Weißen (die einzige weiße Rolle im ganzen Film) erschießen.

Der Film ist ein einfach gestrickter Western. Dorf wird von Bösewicht terrorisiert und jemand muss ihn endlich beseitigen. Bis zum Duell am Schluss folgt die Handlung klassischen Mustern. Sehenswert ist er eigentlich nur vor besagtem filmischem Hintergrund. Weitere interessante Details: Die Dreharbeiten zu "Joe Bullet" dauerten 18 Monate, für Umbango benötigte der selbe Regisseur 5 Tage. Die Kulissen wurden immer weiter verwendet und es entstanden zahlreiche Western in diesen.

Dem Film sieht man die Massenproduktion an. Das führt zu viel unfreiwilliger Komik. Und Manchmal merkwürdigen Dialogen. Da hilft auch nicht, daß am Schnitt gespart wurde - es wird einfach draufgehalten. Kulissen wackeln schon mal und müssen von den Schauspielern festgehalten werden. Zeit für einen zweiten Take gibt es nicht, also muss das irgendwie überspielt werden. Das gilt auch für andere Patzer und Textunsicherheiten. Gutes Beispiel ist gleich die erste Szene, in der der Bösewicht einen anderen Schurken am Lagerfeuer trifft. Nachdem sie sich eine Weile unterhalten haben, legen sie sich am Lagerfeuer schlafen. Der Dialog geht ungefähr so: "Was dagegen wenn ich bei Dir am Feuer schlafe?" - "Nein, nein. Aber nicht zu nah! Also nicht direkt neben mir!" - "Vielleicht hier? Ist das der richtige Abstand?" - "Ja ja" - "Oder doch besser hier?" - "Wo du willst!" - "Ich möchte ja nicht zu aufdringlich sein." - "Schon gut." - "Ich könnte ja ein paar von den Zweigen wegmachen" - so geht das dann noch eine ganze Weile.