Sonntag, 12. Februar 2012

Kritik zu 'Iron Sky'

Genre: Science-Fiktion-Satire

Empfehlung: Hingehen, ja, es gibt die Möglichkeit eine Komödie über Nazis zu drehen, - besonders, wenn der Regisseur ein Finne ist.

Inhalt: Nach 1945 sind einige Nazis auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Sie entdecken, das sie ganz prima hinter dem Mond leben können, um den Meteorblitzkrieg gegen die Erde vorzubereiten. Im Jahre 2000 und x bekommen sie hinter dem Mond Besuch: Die Amerikaner wollen mit ihrem Space Shuttle auch mal hinter den Mond, als PR-Aktion. Die aktuelle Präsidentin der USA, ein Sarah-Palin-Look-a-like mit Elchtrophähe und ausgestopftem Eisbär im Oval Office, merkt jedoch bald, dass ihr ein möglicher Krieg viel mehr PR und die ersehnte Wiederwahl bringt. "Prima, jeder Präsident, der in der ersten Amtszeit in Kriege verwickelt war, wurde wieder gewählt".
Prima, auch die entlarvenden Szenen über die Wunderwaffe der Nazis, die alles verändern soll. Sie ist immer in 3 Monaten fertig. (Mmmh, ... plötzlich muss ich daran denken, dass in vielen Projekten in meinem Arbeitsalltag auch oft "in 3 Monaten alles zu 100% fertig" ist.)
Oder prima auch, wenn blinder Gehorsam der Nazis zur Verteidigungsstrategie der Nazigegner wird: Gebt den Nazis einen Befehl und sie sind mit dessen Erfüllung so beschäftigt, dass die Gegner derweil alles durchführen können.
Und trotzdem geht es nicht allein, um Klamauk. Etwas ruhiger wird es z. B. im Kinosaal, wenn Chaplins "der große Diktator" zitiert wird - einmal in zensierter Form bei den Mondnazis und einmal zur Aufklärung auf der Erde. Grinsen muss man aber trotzdem auch hier, wenn die Nazis entdecken "der Film ist ja so, so .... lang".
Fazit: Es ist eben ein Spaß und eine Genugtuung, wenn die Bösen mal so richtig vorgeführt werden.

Szene, die besonders in Erinnerung blieb:
1.) Wie in der UN plötzlich klar wird, dass kein Land wirklich die nukleare Abrüstung durchgeführt hat, - außer Finnland.
2.) Ja, ich mag auch sehr den platten Witz der amerikanischen Raumfähren-Kommandantin als sie zum ersten Mal die Superwaffe "Götterdämmerung" sieht. ...
Sonstiges Erlebnis am Rand:
Dieser Film hat wohl den längsten Abspann, den ich kenne. Alle Crowdfunding-Sponsoren sind namentlich aufgeführt, jeder der einen noch so kleinen Teil auf seinem Rechner beigetragen hat, bis hin zu Jimmy's PC Shop in irgendeinem finnischen Örtchen, das mit vielen ä's und i's geschrieben wird.

Hier noch ein Link zum Film
Fernsehbeitrag 'Iron Sky'