Dienstag, 14. Februar 2012

Kritik zu 'This ain't california'

UPDATE: Is kein Film mit vollständig dokumentarischem Material. Macht nüscht. Trotzdem gut. Siehe auch Post vom 18.02.2012 in diesem Blog


Genre: Dokumentarfilm

Empfehlung: Ansehen! Kommt bestimmt im Fernsehen. Wurde von arte, MDR, und, ich glaube, 3sat gefördert. 

Inhalt:  Dokumentarfilm über a) die Skater-(=Rollbrett) Szene in der DDR und b) eine der Leitfiguren der Szene - ein Typ der Angst macht und sehr unangenehm ist. Von seinen Freunden 'Panik' genannt. 
Wie immer in Berlinale-Dokumentarfilmen zur oder über die DDR wird dargestellt, wieviel und was dann doch möglich war, aber auch wie schwer es war, individuelle Interessen zuverfolgen, zu vertiefen, sich selbst zu entwickeln und treu zu bleiben.

Dieser Film ist besonders, a) weil er unglaublich viel Originalszenen enthält.  Glückliche Fügung: einer der Insider der Szene hatte immer eine Super 8 Kamera dabei. Und b) wir wissen gleich zu Beginn des Films, dass Panik als Bundeswehrsoldat in Afghanistan gefallen ist. Gestorben 2011.
Und so gerät der Film irgendwann zu einem Porträt über Panik und die Rollbrettfahrer-Szene gerät in den Hintergrund. Durch seine Vorgeschichte (= Vater, der ihn gnadenlos im Schwimmkader antreibt; Mutter ist keine Ahnung wo; strenger Leistungsdrill) ahnt man wohl, woher seine Aggression gegen das System, vor allen Dingen aber auch gegen sich selbst und seine Freunde kommt.

Ich hätte mir hier zwei Filme gewünscht. Einen über die Skater und einen über Panik, der über Skaten, Inhaftierung in Bautzen, Wende, irgendwann zur Bundeswehr geht und sich für Afgahnistan meldet. 

Szene, die besonders in Erinnerung blieb: Alle Wutausbrüche von 'Panik' - abstoßend.

Sonstiges Erlebnis am Rand: Lustig, wenn das Colosseum im Prenzlauer Berg, wo wir den Film sehen, dann plötzlich im Film im "80er Jahre" Outfit auftaucht.