Donnerstag, 13. Februar 2014

Meine Meinung zu "Afternoon of a Faun: Tanaquil le Clercq"

Genre: Biographieverfilmung

Empfehlung: Hingehen, wenn man gerne richtig gutes Ballett sieht und wenn man was über Krisenbewältigung lernen will.

Inhalt: Tanaquil Le Clercq gehört zu DEN Musen des klassischen Ballett im Amerika der 50er Jahren. Noch in ihren 20ern erkrankt sie an einer schweren Form der Kinderlähmung und muss:
- ihr bisheriges Leben als Tänzerin weiter wertschätzen
- den Abschied von der Bühne
- und ein Leben im Rollstuhl annehmen und verarbeiten
- und mit engen Vertrauten umgehen, die mit ihrer Erkrankung nicht umgehen können
In Form von Filmaufnahmen ihres Tanzes, aus dem Krankenhaus und aus ihrem privaten Archiv und durch Interviews von Weggefährten wird ihr Weg erzählt.
Tanaquil kommt bei mir an als ein Mensch der bei voller Konzentration entspannt ist, mmh ... geht das?
Sehr schön die Anekdote, als Tanaquil, im Rollstuhl sitzend, einen Platz im Kino organisieren will. Ihr Rollstuhl hat im Gang keinen Platz. Der Platzanweiser schafft es nicht Tanaquil direkt anzusprechen und fragt ihren Rollstuhl-schiebenden Freund "kann sie sich aus dem Rollstuhl erheben". Der Freund antwortet: "Kann sie. Und sie kann auch mit den Augen klappern und 'ja' und 'nein' sagen."

Szene, die in Erinnerung blieb: Einige Tanzszenen und eine ganze bestimmte kurze Szene im Garten, vielleicht ist sie 50 irgendwas, im Rollstuhl. Was diese Szenen vereint ist eine ganz subtile, fast elegante Lässigkeit, die Tanaquil eigen ist. Diese Lässigkeit ist in ihr verwurzelt und deshalb in ihrem Tanz und in ihrem Leben. Es ist schön zu sehen, wie Tanaquil es geschafft hat, sie selbst zu bleiben.