Dienstag, 11. Februar 2014

Xi You / Journey to the West

Der langsam gehende Mönch ist wieder unterwegs. Diesmal in Marseille. Der Film dauert eine knappe Stunde und hat gefühlte 20 Schnitte. Die Einstellungen dauern also sehr lange und man hat Zeit, viel Zeit, sich auf ein Bild einzulassen. Gleich in der ersten Szene wird man von einem Männergesicht niedergestarrt und darf Bartstoppeln zählen.

Der Mönch ist nicht in jeder Szene zu sehen, aber wenn er zu sehen ist, entsteht tatsächlich so etwas wie eine meditative Ruhe, gerade durch den Kontrast zwischen seinem Zeitlupentempo und der "normalen" Geschwindigkeit seiner Umwelt. Da tauchen viele Fragen auf, zB Was ist denn eigentlich eine "normale" Geschwindigkeit? Warum ist dieser Film nicht langweilig? Und warum wird der Mönch im Trubel von Marseille nicht als Hinderniss empfunden?

Ein schöner Film für Freunde des kontemplativen Kinos. Wer es eilig hat, sitzt hier auf glühenden Kohlen :-)